TSV erringt bitter nötigen Sieg
Meyer-Elf gibt 3:0-Führung aus der Hand - Budde und Böger wenden das Blatt in der Schlussphase
Klar geführt, dann kurzzeitig ans Tabellenende abgerutscht und zum Schluss doch noch mit 5:3 triumphiert. In einem nervenaufreibenden Spiel errangen die Bezirksliga-Fußballer des TSV Abbehausen einen Sieg, der aufgrund der anderen Ergebnisse an diesem Spieltag bitter nötig war. Dabei erwies sich die Maßnahme von TSV-Trainer Frank Meyer, den A-Jugendlichen Dennis Wego in die Startelf zu beordern, als goldrichtig. Der Nachwuchs-Akteur war gleich an drei TSV-Treffern beteiligt, wobei er einmal sogar selbst einnetzen konnte.
Aber auch die anderen TSV-Akteure präsentierten sich gegen die Friesländer deutlich engagierter als in den vorangegangenen Heimspielen. Das wurde auch schon nach 180 Sekunden honoriert. Nach einem Steilpass von Andre Böse stand Danny Kühn plötzlich völlig frei vor Gäste-Keeper Tim Stahl. Der hatte dann gegen den präzisen Abschluss des TSV-Akteurs keine Chance.
Wego trifft aus der Drehung
Drei Minuten später deutete Janis Theesfeld auf der Gegenseite erstmals seine Gefährlichkeit an. Sein Abschluss wurde aber zu einer sicheren Beute für TSV-Schlussmann Sören Büsing. Der war in der Folgezeit häufiger bei Rückgaben seiner Vorderleute gefordert. Gefährlich Aktionen der Gäste gab es in dieser Phase keine. Der TSV agierte zwar auch nicht immer zielstrebig, beschwor aber doch einige gefährliche Aktionen herauf. So auch in der 17. Minute, als Wego zu einem Kopfball ansetzte, der allerdings von Stahl pariert wurde. Der war kurz darauf jedoch machtlos als der Youngster aus der Drehung zum 2:0 (22.) traf.
Endgültig auf der Siegerstraße wähnten sich viele Abbehauser zehn Minuten später, nachdem Maik Müller einen an Adrian Dettmers verwirkten Foulelfmeter verwandelt hatte. Dieser deutliche Vorsprung hatte aber nur 120 Sekunden bestand. Nach einem Wohlrab-Foul an Oke Michelsen zeigte der gute Spielleiter Tom Adler erneut auf den Punkt. Diesmal aber im TSV-Strafraum. Pascal Beyer ließ Büsing keine Chance und markierte den Anschlusstreffer. Bis zur Pause tat sich dann kaum noch etwas vor beiden Toren.
Konzept geht zunächst nicht auf
Den Gegner möglichst weit vom eigenen Tor fernhalten und mit Kontern Nadelstiche setzen, lautete die TSV-Devise für die zweiten 45 Minuten. Dieses Konzept hätte aufgehen können, wenn Benjamin Weser seine Großchance (56.) genutzt hätte. Stattdessen war Michelsen im Gegenzug zum 3:2 erfolgreich. Zunächst hatte Büsing einen Schuss des TuS-Akteurs parieren können, gegen den Nachschuss war er dagegen machtlos.
Jetzt bekamen die Hausherren das große Nervenflattern. Die Abwehr geriet zunehmend unter Druck, weil in der Vorwärtsbewegung die Bälle viel zu schnell verloren gingen. Der Ausgleich, den Theesfeld in der 68. Minute erzielte, war die logische Konsequenz. In dieser Szene versuchten die Grün-Gelben auf Abseits zu spielen, was von Eike Reesing aber aufgehoben wurde. Wäre es bis zum Abpfiff bei diesem Remis geblieben, hätte der TSV bis zum nächsten Spieltag das Tabellenende geziert.
Totaler Einbruch bleibt aus
„Ich gehe jetzt lieber heim. Die Niederlage will ich nicht miterleben“, unkte ein Zuschauer. Nicht nur er befürchtete jetzt den totalen Einbruch der Heimelf. Der blieb aber aus. Plötzlich besannen sich die Akteure wieder auf ihre Qualitäten und knüpften an die guten Leistungen der ersten halben Stunde an. Zunächst blieben Weg (71.) und Dettmers (73.) Torerfolge noch versagt. Neun Minuten vor dem Abpfiff durfte im TSV-Lager aber wieder gejubelt werden. Nach einem Wego-Zuspiel traf Niklas Budde von der Strafraumgrenze zum 4:3. Und drei Minuten später verwertete der eingewechselte Tom-Cedric Böger nach einem tollen Wego-Solo dessen Zuspiel zum 5:3.
Reesing kassiert Rote Karte
Auf den letzten Höhepunkt der Partie hätten die Hausherren sicherlich gern verzichtet. Eike Reesing war dem TuS-Akteur Cedric Ahlers allzu heftig in die Parade gefahren und hatte dafür die Rote Karte kassiert. „Angesichts unserer angespannten Personallage ist das natürlich bitter“, konstatierte TSV-Trainer Frank Meyer. Der zeigte sich dagegen von der Willensstärke seiner Mannschaft durchaus angetan:
„Nach dem 3:0 haben wir uns von dem schnellen Anschlusstreffer aus dem Konzept bringen lassen. Nach dem Wechsel haben wir zunächst unsere Linie gar nicht wiedergefunden und zwei mehr als vermeidbare Treffer kassiert. Danach hat das Team sich aber sehr entschlossen gegen die drohende Niederlage gestemmt und mit einer großartigen Moral doch noch den Sieg erkämpft. Das wir zwischenzeitlich sogar Tabellenletzter waren, habe ich und zum Glück auch die Mannschaft gar nicht realisiert, weil uns die Ergebnisse von den anderen Schauplätzen gar nicht bekannt waren.“
„Es ist Woche für Woche dasselbe. Wir leisten uns immer wieder haarsträubende Fehler, die uns entscheidend zurückwerfen“, raunzte Gäste-Trainer Rainer Kocks in einer kurzen Nachbesprechung sichtlich verstimmt an.
Die Statistik
- TSV: Sören Büsing – Maik Müller, Andre Böse, Benjamin Weser (73. Tom-Cedric Böger), Niklas Budde, Eike Reesing, Adrian Dettmers, Fabian Strauß (69. Peter Neumann), Lennart Wohlrab, Dennis Wego (88. Sebastian Rabe).
- Tore: 1:0 Kühn (3.), 2:0 Wego (22.), 3:2 Müller (32., Strafstoß), 3:1 Beyer (34.), 3:2 Michelsen (57.), 3:3 Theesfeld (68.), 4:3 Budde (81.), 5:3 Böger (84.).
- Rote Karte: Eike Reesing (88., TSV).