Eine kreative, schnelle und faire Sportart

Floorball hat sich in Nordenham etabliert - Immer mehr Spieler - Sportart soll olympisch werden

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Floorball ist eine sehr schnelle und intensive Mannschaftssportart, die dem Ice-Hockey ähnlich ist. Allerdings wird nicht auf Eis, sondern in einer Turnhalle gespielt. Die Trendsportart wächst stetig. 2017 waren ungefähr 17.000 Spieler in Deutschland registriert. Sie soll 2024 auch olympisch werden. Doch was macht den Sport aus? Wir haben ihn uns genauer angeschaut.

Der Aspekt der Schnelligkeit scheint bei der Faszination für Floorball sehr groß zu sein. Nicht nur Spieler, sondern auch Trainer kommen oftmals selbst ins Schwitzen. Denn Floorball ist nie langweilig und es passiert immer etwas, meint Kjell Richter aus der U17-Mannschaft des SV Nordenham. Auch die Kapitänin dieser Mannschaft, Nele Diekmann, sagt: „Am Floorball finde ich faszinierend, dass es eine sehr schnelle Mannschaftssportart ist. Man kann schon früh mitspielen, sich aber trotzdem immer weiter verbessern.“

Fliegende Wechsel sorgen für viel Dynamik

Tatsächlich kann man bereits sehr früh mit dem Trainieren anfangen und dann auch in den Ligabetrieb einsteigen. Die jüngste Altersstufe im Ligabetrieb ist momentan eine U9 in Niedersachsen und eine U13 in Nordenham. In der spielt unter anderem Eske Netzker, die eifrig trainiert, um schnelle Fortschritte zu machen.

Am Floorball finde ich faszinierend, dass es eine sehr schnelle Mannschaftssportart ist.
Nele Diekmann

Durch fliegende Wechsel, es darf also permanent gewechselt werden, gewinnt das schnelle Spiel noch mehr an Dynamik. Wenn man also nach wenigen Minuten erschöpft ist, verlässt man für kurze Zeit das Feld, um dann wieder Vollgas zu geben. „Es gibt auf dem Feld keine Momente, in denen man verschnaufen könnte“, erklärt Trainer und Gründer des Floorballs in Nordenham, Sebastian Erstling.

Jeder kennt jeden in der Floorball-Gemeinschaft

„Ich mag das Miteinander in der Mannschaft und auch mit anderen Mannschaften sehr gerne“, so der Torwart der Herrenmannschaft, Julian Ulkowski. Die Fairness ist sehr entscheidend für den einzigartigen Charakter von Floorball. Man spielt nicht nur gegen andere Mannschaften, sondern auch mit ihnen. Jeder kennt jeden, wenn man ein Teil der Floorball-Gemeinschaft ist.

Die Anfänge: Eine Projektwoche in Abbehausen

In Nordenham ist Floorball in einer Projektwoche der ehemaligen Hauptschule Abbehausen entstanden. Das große Thema war Gesundheit. So wurden verschiedene Sportarten ausprobiert, unter anderem auch Floorball. Der Lehrer Sebastian Erstling brachte die benötigten Schläger, Bälle und eine Torwartausrüstung aus Oldenburg mit. Dort hat er selbst trainiert.

Den Schülern gefiel der Sport. Floorball ist ein Teil der Sport-AG geworden, die später zur Floorball-AG erklärt wurde. Danach wurde die Idee, eine Floorball-Sparte zu gründen, an die entsprechenden Vereine getragen. Der SV Nordenham ermöglichte Sebastian Erstling und den Schülern Johannes Ruppel und Annika Tanzen die Spartengründung, sodass es seitdem Floorball in Nordenham gibt.

50 Spielerinnen und Spieler in Nordenham

Inzwischen sind ungefähr 50 Spieler und Spielerinnen gelistet, die in vier Mannschaften in dieser Saison teilnehmen. Das sei momentan der größten Erfolge, sagt Gründer und Trainer Sebastian Erstling. Auch die ab April vier Trainingszeiten pro Woche seien als Erfolg zu sehen.

Beim Training kann es nicht nur um Spaß und Spiel gehen. Es müssen auch Übungen gemacht werden, um Taktik und Technik zu schulen. „Ich bin bemüht, mein Wissen und meine Spielidee an die jungen Spieler weiterzugeben. Oft müssen hier auch noch Basics wie die richtige Schusstechnik vermittelt werden“, so der Trainer.

Das Training zahlt sich aus. In dieser Saison besteht für zwei Mannschaften des SV Nordenhams die Möglichkeit, auf das Treppchen. Die Herrenmannschaft kann Zweiter werden in der Verbandsliga und die U17 Dritter auf dem Großfeld in der Regionalliga.

Das Spiel

  • Gespielt wird mit Ice-Hockey ähnlichen Schlägern und einem Lochball. Dieser hat 26 Löcher und seine Größe entspricht ungefähr der eines Tennisballs, allerdings ist er nur 23 Gramm schwer und besteht aus Kunststoff. Mit diesem kleinen Ball können Schussgeschwindigkeiten von bis zu 205 Stundenkilometer erreicht werden.
  • Gespielt wird in einer Halle mit einer 50 Zentimeter hohen Bande. Es gibt zwei Arten von Spielfeldgrößen. Das Großfeld und das Kleinfeld.
  • Das Großfeld ist 20 x 40 Meter. Fünf Spieler pro Team dürfen zeitgleich mit dem Torwart auf dem Feld sein. Durch das große Spielfeld entsteht viel Raum für Kreativität und es gibt viel Platz zum Kombinieren und um verschiedene Taktiken anzuwenden.
  • Das Kleinfeld ist nur 16 x 28 Meter groß. Deshalb dürfen nur drei Spieler pro Team plus Torwart spielen. Hier gibt es in etwa 20 Prozent weniger Platz pro Spieler. Technik steht mehr im Vordergrund, weil die taktischen Möglichkeiten begrenzt sind. Allerdings besteht auch hier Platz für Kreativität.

Trainingszeiten des SV Nordenham (nach der Corona-Krise)

  • Montag 15:30- 17:00 Uhr, Sporthalle Atens für Anfänger zwischen 7-13 Jahren
  • Montag 20:00-22:00 Uhr, Sporthalle Atens für Erwachsene
  • Dienstag 17:00-18:30 Uhr, Sporthalle Mitte für Fortgeschrittene
  • Donnerstag 17:00-19:00 Uhr (April bis Oktober), Sporthalle Mitte für Fortgeschrittene