Butjenter wird niedersächsicher Vizemeister im Einzelzeitfahren
Sebastian Renken schafft es auf Platz 2 in der Amateurklasse - Radsport nach Verletzung für sich entdeckt
Nach einem Kreuzbandriss hat Sebastian Renken seine Fußballschuhe mit 19 Jahren an den Nagel gehangen. Danach entdeckte der in Mürrwarden lebende Landwirt den Radsport für sich. Nun hat der 30-Jährige einen seiner größten sportlichen Erfolge gefeiert. Bei den niedersächsischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren in Rehden schaffte es Sebastian Renken als Zweiter der Amateurklasse aufs Podium.
Nach der Knieverletzung schwang sich Sebastian Renken vor rund elf Jahren auf sein Rennrad, um in Butjadingen zu trainieren. Das Hobby entwickelte sich schnell zur leistungsorientierten Leidenschaft. 2013 begann Sebastian Renken ein Studium in Osnabrück, spulte rund 12 000 Kilometer pro Jahr auf dem Rad ab und schloss sich einer Hochschulsportgruppe an. Dessen Leiter gründete das Nordwest-Cycling-Team (NWCT), für das der 30-Jährige nun auch bei den Landesmeisterschaften an den Start ging.
Aufs Einzelzeitfahren konzentriert
Sein Stammverein ist die Renngemeinschaft Sprinter Emden. „Mit Fahrern aus anderen Vereinen bilden wir das NWCT. Denn viele Vereine haben zu wenige Fahrer, um selbst ein Team auf die Beine zu stellen. So kommt es zu solchen Zusammenschlüssen“, erklärt Sebastian Renken.
Um an Amateur-Rennen teilnehmen zu können, muss ein Fahrer einem Team zugehörig sein. „Nur dann kann er eine Lizenz ziehen, die immer für eine Saison gültig ist“, sagt der 30-Jährige, der früher auch Straßenrennen von 60 bis 120 Kilometern gefahren ist. „Aus beruflichen und familiären Gründen ist das aber nicht mehr möglich, da der Trainingsplan für die weiteren Distanzen zu zeitintensiv ist. Daher habe ich mich aufs Einzelzeitfahren konzentriert.“ Pro Jahr trainiert der Butjenter derzeit noch rund 6000 Kilometer.
46 Stundenkilometer im Schnitt
Auch die Wettbewerbe sind weniger zeitintensiv. So schaffte es Sebastian Renken bei den Landesmeisterschaften, die 20,8 Kilometer lange Strecke in 26:42 Minuten zu absolvieren – was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 46 Stundenkilometern bedeutet.
„Mit dem zweiten Platz bin ich voll zufrieden“, sagt er. Der Sieger sei rund 90 Sekunden schneller gewesen. „Der Erstplatzierte qualifiziert sich für die Deutschen Meisterschaften“, erzählt der Butjenter, der gemeinsam mit seiner Frau Julia sein zweites Kind erwartet. „Dann wird es natürlich noch schwieriger, Familie, Beruf und Radsport unter einen Hut zu bekommen. Dennoch möchte ich noch einmal die Landesmeisterschaften gewinnen“, sagt der amtierende Vizemeister