Beeindruckende Trainer-Historie in Esenshamm
Wolfgang Rohde und Harald Diekmann kehrten mehrfach zurück
Die Älteren unter den Lesern werden sich vielleicht noch erinnern. Es gab tatsächlich einmal Zeiten, da stand der Esenshammer Fußballklub für Kontinuität in der Trainerfrage. Von der Jahrtausendwende bis zum Sommer 2008 sind in der Historie lediglich drei Namen nachzulesen. Günter Wöhler (1997 bis 2001), Harald Diekmann (2001 bis 2003) und Wolfgang Rohde (2003 bis 2008). Später folgende Übungsleiter gaben oft nur Kurzgastspiele. Einige Male weil der sportliche Erfolg ausblieb, häufig aber auch, weil sie sich mit dem Führungsstil von Siegfried Adamietz, den sie als selbstherrlich bezeichneten, nicht anfreunden konnten.
Wolfgang Rohde und Harald Diekmann hatten damit offenbar weniger Probleme. Immerhin sprangen sie später noch einige Male auf das sich nun immer schneller drehende Trainer-Karussell wieder auf.
Wolfgang Rohde und der Durchmarsch in die Landesliga
Seine erfolgreichste Ära erlebte der Esenshammer Fußball zweifellos während Rohdes erster Amtszeit. Der Klub, der damals noch Bestandteil des TV Esenshamm war, stieg dreimal in Folge auf und schaffte den Durchmarsch von der Kreisliga bis in die Landesliga. Trotz des sofortigen Abstiegs aus dieser Spielklasse (2007) blieb Rohde auch im folgende Jahr TVE-Coach.
Dann jedoch sah Adamietz die Zeit für Veränderungen gekommen und nahm im Sommer 2008 mit Frank Klobke einen renommierten Trainer aus Bremerhaven unter Vertrag. Der errang immerhin die Bezirksliga-Vizemeisterschaft. Da aber die Chemie zwischen ihm und dem TVE Fußballboss nicht stimmte, endete die Zusammenarbeit nach nur einem Jahr.
Rückkehr von Harald Diekmann
Wolfgang Rohde kehrte zurück, blieb mit der Mannschaft aber in zwei Spielzeiten unter ihren Möglichkeiten. Im April 2011 kam es zur vorzeitigen Trennung. Adamietz wollte aber weiter auf Bewährtes setzen und holte Harald Diekmann zurück. Trotz des respektablen Abschneidens in der folgenden Saison, endete Diekmanns Amtszeit erneut vorzeitig am 12. August 2012.
Nun übernahm Rainer Wittje, der sich aber nur knapp vier Monate halten konnte und bereits im November 2012 durch Kai Künning ersetzt wurde. Der übernahm das Team auf einem Abstiegsrang und führte es in sichere Tabellenregionen. Ein guter Grund die Zusammenarbeit auch im folgenden Spieljahr fortzusetzen. Aber das lief überhaupt nicht wie erwartet. Als Künning im Oktober 2013 seinen Abschied verkündete hatte der TVE gerade einmal einen Zähler aus acht Begegnungen auf dem Konto.
Uwe Neese ist für 4 Monate beim TVE
Der schon zweimal geschasste Harald Diekmann scheute sich nicht, dass Team in dieser nahezu ausweglosen Situation zu übernehmen. Obwohl er es am Ende noch auf Platz 8 geführt hatte, endete sein vorläufig letztes Engagement beim TVE nach dieser Saison.
Es folgte Uwe Neese, der mehr als zehn Jahre die SpVgg Berne erfolgreich gecoacht hatte und auch beim TVE eine klare Linie verfolgte. Dennoch stand die Liaison unter keinem guten Stern, weil die Chemie zwischen dem Trainer und Siegfried Adamietz überhaupt nicht stimmte. Daher endet die Ära Neese nach knapp vier Monaten im Oktober 2014.
Siepe tritt im Oktober 2017 zurück
„Jetzt habe ich von Experimenten aber erst einmal genug“, so Siegfried Adamietz, der dann erneut Wolfgang Rohde anheuerte. Nach Platz 6 (2014/15) folgte ein Jahr später der Absturz in die Kreisliga. Auch dort wollte Adamietz an seinem einstigen Erfolgstrainer festhalten. Der gab dann aber kurz vor dem Start in die neue Saison auf. In die startete das Team dann erstmals unter dem neuen Namen Schwarz-Rot Esenshamm.
Rohdes Nachfolger Andreas Siepe, der mit seiner ruhigen, besonnenden Art bei allen gut ankam, verpasste anschließend nur knapp die Bezirksliga-Rückkehr. Auch in der darauffolgenden Saison (2017/18) lagen die Schwarz-Roten aussichtsreich im Rennen. Dennoch trat Siepe im Oktober 2017 zurück. Bis zum Jahresende übernahmen Siegfried Adamietz und Sascha Wachsmann übergangsweise die sportliche Leitung. Das hatten sie in der Vergangenheit schon häufiger getan. Als sie im Februar 2018 an Frank Schunke übergaben waren die Aufstiegschancen immer noch vorhanden.
Frank Schunke bleibt nur 6 Wochen im Amt
Gerade einmal sechs Wochen und einigen deftigen Niederlagen später war das nicht mehr der Fall. Dementsprechend schnell war das Kapitel Schunke erledigt. Das Duo Adamietz/Wachsmann schafften es dann immerhin, die Saison ordentlich zu Ende zu bringen. Eine weitere Aufstiegschance war aber dennoch vertan.
Nun sollte Jann Schütt die Rückkehr in die Bezirksliga in Angriff nehmen. Er war mit dem Team ganz zweifellos auf einem guten Weg. 11 von 16 Spielen haben die Schwarz-Roten gewonnen und nur eines verloren. Platz 2 ist der verdiente Lohn. Der SV Ofenerdiek führt die Tabelle zwar momentan zwar mit zwei Punkten Vorsprung an, hat allerdings ein Spiel mehr ausgetragen als die Esenshammer.
Spieler-Trainer Gespann soll Erfolg bringen
Umso unverständlicher ist es, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit nun so abrupt von Jann Schütt beendet wurde. Von unüberbrückbaren Differenzen und nicht eingehaltenen Zusagen garniert mit wechselseitigen Schuldzuweisungen war anschließend die Rede. Da hat ganz offensichtlich die Chemie nicht gestimmt.
Lange mit der Vergangenheit aufhalten wollte sich Adamietz aber nicht. Er setzt jetzt auf das Spielertrainer-Gespann Bünyamin Kapakli und Sascha Schwarze. Er selbst will die Geschicke von außen leiten. Diese Konstellation hat es in Esenshamm noch nicht gegeben. Ob die zum angestrebten Erfolg führt? Schau‘n mer mal.