AT Rodenkirchen verliert zweimal in 3 Tagen gegen Wilhelmshaven

Es war das STV Wilhelmshaven-Wochenende für den AT Rodenkirchen, welcher sich durchaus Hoffnungen machte den ersten Sieg der Saison feiern zu können. Doch nach zwei Partien gegen den STV stand man wieder mit leeren Händen da. Grund für diese kuriose Ansetzungskonstellation mit demselben Gegner innerhalb von drei Tagen, war eine Spielverlegung Ende Oktober.

Für das Hinspiel musste der AT Rodenkirchen am Freitagabend nach Wilhelmshaven reisen und bei klirrender Kälte ließ der Gast aus Stadland sich in Halbzeit eins überrumpeln. Die mit hohem Pressing und langen Bällen hinter die Kette agierenden Jadestädter führten zum Pausenpfiff bereits mit 3:0. Dreimal war es Marvin-Christoph Decker der die Rodenkircher Hintermannschaft alt aussehen ließ (15., 36. und 38. Minute). Die taktische Ausrichtung hinten sicher zu stehen und sich dann schnell nach vorne zu Kombinieren scheiterte beim ATR schon an der zu hohen Fehlpassquote bei Gegnerdruck.

Fehlpass sorgt für Entscheidung

Nach dem Seitenwechsel änderte man die Herangehensweise bei den Gästen und bekam den STV Wilhelmshaven damit deutlich besser in den Griff. Man erarbeitete sich nun auch zahlreiche eigene Chancen und kam folgerichtig zum 3:1 durch Jerome Hoffmann welcher in der 67. Spielminute aus 12 Metern freistehend nur noch einzuschieben brauchte. Hätte dieser im Übrigen nicht getroffen, hätte Schiedsrichter Markus Hokamp auf Elfmeter entschieden, da Muhamad Rizai zuvor von STV-Torwart Bjarne Oetjen gefoult worden war. Anschließend hätte man sogar den 3:2-Anschlusstreffer erzielen können, jedoch scheiterte Tino Hülsebusch aus aussichtsreicher Position knapp.

Da auch der STV Wilhelmshaven immer wieder vor dem Kasten von Luca Baudis für Gefahr sorgen konnte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem ein Fehlpass im Spielaufbau des AT Rodenkirchen für die Entscheidung sorgte. Bei einem zu kurz geratenen Pass ins Abwehrzentrum sprintete Sven Niederhausen dazwischen und hatte keine Probleme frei vor dem Tor zu verwerten. Die Partie war nach dem 4:1 entschieden und wirklich nennenswertes gab es hüben wie drüben nicht mehr.

Nach der Partie sprach der den arbeitsbedingt verhinderten Chefcoach Christian Pfeiffer vertretenden Co-Trainer Mario Backhaus von einer verdienten Niederlage: „Wir haben gegen einen spielstarken und drückenden Gegner verdient verloren, durch kleine Fehler, die dieser sofort eiskalt bestraft hat.“

Die Statistik

• ATR: Luca Finn Baudis – Lennard Diekmann, Sascha Ahlers, Wessel van der Zijl, Thimon Hülsmann, Nico Büsing, Jalan Griffin (53. Marco Schönfeld, 85. Aaron Nordhausen), Jerome Hoffmann, Muhamad Rizai, Tino Hülsebusch, Mirko Scheltwort (65. Michel von Borstel)
• Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Marvin-Christoph Decker (15., 36., 38.), 3:1 Jerome Hoffmann (67.), 4:1 Sven Niederhausen (74.)

Für das Rückspiel auf heimischen Kunstrasen hatte es zumindest das Wetter gut mit dem ATR und seinen Zuschauern gemeint, bei strahlendem Sonnenschein kam es am Sonntagnachmittag zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem STV Wilhelmshaven. Was gleich blieb war das Ergebnis, wenn auch anders zustande gekommen.

Hoffmann verwandelt Elfmeter

Dieses Mal startete der AT Rodenkirchen deutlich besser und druckvoller in die Begegnung. So gehörte auch die Anfangsphase den Gastgebern, welche sich durch Jerome Hoffmann prompt für die starken ersten Minuten belohnte. Nach einem Konter in der 13. Minute wurde Jan-Ole Horstmann im. Strafraum zu Fall gebracht und Hoffmann erzielte per Elfmeter seinen fünften Saisontreffer. Ärgerlich für den Gast aus der Jadestadt war die zuvor verletzungsbedingt vorgenommene Auswechselung von Lukas Theilen. Sportgasm wünscht an dieser Stelle eine gute und schnelle Genesung.

Nach 19 gespielten Minuten konnte sich auch der STV Wilhelmshaven erstmals gefährlich vor dem Rodenkircher Tor zeigen und erzielte nach herrlich vorgetragenem Angriff das 1:1 durch Marvin-Christoph Decker. Die Stadlander zeigten sich von dem Ausgleichstreffer unbeeindruckt und drückte weiter auf den zweiten Treffer. Doch Jerome Hoffmann´s Abschluss aus kürzester Entfernung war zu ungenau und Dennis van Loock´s Chip über Torwart Bjarne Oeltjen sprang ans Lattenkreuz.

Platzverweise

Mitte der ersten Halbzeit rückte dann der Schiedsrichter in den Mittelpunkt, welcher aus Sicht des ATR ein wenig seine Linie bei der Zweikampfbewertung in einem bis dahin eigentlich fairen Fußballspiel verlor. Spielfluss kam so kaum noch zu Stande und am Ende kassierte der AT Rodenkirchen sechs Gelbe Karten und eine Gelb-Rote Karte, während der STV mit einer Gelben Karte und einer glatt Roten Karte noch glimpflich davonkam. Besonders bitter aus Sicht der Stadlander ist die Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Nico Büsing und die 5. Gelbe Karte gegen Tino Hülsebusch, welche zur Folge hat, dass beide im letzten Spiel vor der Winterpause gegen die SG Burhave/Stollhamm fehlen werden.

Die 63. Spielminute kann somit durchaus als Wendepunkt in einer bis dahin ausgeglichenen und fairen Begegnung bezeichnet werden. Marvin-Christoph Decker war allein auf dem Weg in Richtung Tor von Luca-Finn Baudis, als dieser vor dem Strafraum über seine eigenen Beine stolperte und der reingrätschende Nico Büsing als leittragender die Gelb-Rote Karte sah. Der Unparteiische entschied auf Freistoß, wurde jedoch nach dem Stellen der Freistoßmauer von seinem Assistenten überstimmt und zeigte auf den Punkt. Bastian Kühn ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und stellte auf 1:2 aus Sicht der Gastgeber. Von dieser Situation erholte sich der AT Rodenkirchen nicht mehr und kassierte folgerichtig von einem erneut eiskalten STV Wilhelmshaven die Tore drei und vier.

Trainer ist bedient

Gerade Marvin-Christoph Decker zeigte sich erneut zielstrebig Richtung Tor und erzielte durch das 1:3 und 1:4 (67. Minute und 72. Minute) wie schon am vergangenen Freitag einen Dreierpack. Nach einer Grätsche von hinten im Mittelfeld gegen den eingewechselten Patrick Stefaniak kassierte ein Akteur des STV Wilhelmshaven dann noch die Rote Karte, zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings längst entschieden. Erwähnenswert bleibt noch ein klarer nicht gegebener Elfmeter gegen den AT Rodenkirchen, nachdem Lennard Diekmann einen Wilhelmshavener, ohne den Ball auch nur im Entferntesten getroffen zu haben per Grätsche von den Beinen holte.

Nach der Partie war Rodenkirchens Trainer Christian Pfeiffer bedient: „Heute bin ich nicht sauer auf meine Mannschaft, sondern auf den Schiedsrichter. Es war eine Partie auf Augenhöhe bis zum Elfmeter und dem Platzverweis gegen uns. Ich habe selten so viele Gelbe Karten und Platzverweise in einem Spiel gesehen, in dem eigentlich gar keine Notwendigkeit bestanden hat überhaupt eine Gelbe Karte zu zücken.“

Die Statistik

• ATR: Luca Finn Baudis – Lennard Diekmann, Sascha Ahlers, Wessel van der Zijl, Thimon Hülsmann, Nico Büsing, Jalan Griffin, Jerome Hoffmann (60. Muhamad Rizai), Dennis van Loock (81. Lukas Joskowski), Tino Hülsebusch, Jan-Ole Horstmann (64. Patrick Stefaniak)
• Tore: 1:0 Jerome Hoffmann (13./FE), 1:1 Marvin-Christoph Decker (19.), 1:2 Bastian Kühn (65./FE), 1:3 Marvin-Christoph Decker (67.), 1:4 Marvin-Christoph Decker (72.)
• Gelb-Rote Karte: Nico Büsing (63./ATR)
• Rote Karte: STV (78.)

Die Bilder