Dieter Hecking verhält sich wie ein echter Profi

Horst Heldt: Kaum war er da, wollte er schon wieder weg

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Das waren ja zwei ereignisreich Wochen. Erst beugt sich der DFB-Präsident Reinhard Grindel dem öffentlichen Druck und tritt von allen Ämtern zurück. Es folgt das überraschende Aus für Dieter Hecking bei Borussia Mönchendgladbach am Ende der Saison. Manuel Baum (FC Augsburg) und Horst Heldt (Hannover 96) mussten in den vergangenen Tagen ihren Trainer- beziehungsweise Sportdirektoren-Stuhl räumen. Die Reihe ließe sich wohl noch beliebig fortsetzen. Aber bleiben wir doch einfach mal bei diesem Personenkreis.

Reinhard Grindel beklagte sich nach seinem Abgang über die Hexenjagd auf seine Person in den Medien. Ganz unrecht hat er ja nicht, der Mann. Da gab es schon einige Kommentare, die weit über das Ziel hinaus schossen. Andererseits muss er sich aber auch im Klaren sein, dass er mit seinem Fehlverhalten erst die Munition für diese Angriff geliefert hat.

Unglückliches Agieren in Krisen-Situationen

Nicht nur wegen einiger dubioser Gehaltszahlungen und einer geschenkten Uhr. Er hat auch in Krisen-Situationen – davon gab es beim DFB in jüngster Vergangenheit genug – äußerst unglücklich agiert. Und dann ist da noch der undurchsichtige Intrigen-Dschungel beim DFB.

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Zu Horst Heldt fällt mir eigentlich nur ein, dass er kurz nach seinem Amtsantritt bei Hannover 96 (5. März 2017) im Prinzip immer nur weg wollte. Dem Flirt mit dem 1. FC Köln folgten Verhandlungen mit dem VfL Wolfsburg.

96-Patriarch ist selbst gescheitert

Warum Klub-Präsident Martin Kind sowohl den einen wie den anderen Wechsel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhinderte, bleibt sein Geheimnis. Er hätte eigentlich wissen müssen, dass Angestellte, die sich so intensiv mit einem Wechsel beschäftigen nicht mit dem Herzen dabei sind.

Somit ist die gerade vollzogene Entlassung des Sportdirektors sowie die gesamte sportliche Entwicklung ein weiterer Beleg dafür, dass der 96-Patriarch längst selbst gescheitert ist.

Ein akribischer Arbeiter

Manuel Baum wird mir immer als unaufgeregter, akribischer Arbeiter in Erinnerung bleiben, der aus den bescheidenden Möglichkeiten, die ihm sein FC Augsburg zur Verfügung gestellt hat, immer das Beste herausgeholt hat. Ich rufe mir gerade diesen tollen Pokalfight gegen RB Leipzig (1:2) in Erinnerung. Der ist gerade erst zwei Wochen her. Dem folgten dann das desaströse 0:3 in Nürnberg und die 0:4-Heimpleite gegen Hoffenheim.

Natürlich ist das Vorgehen der FCA-Verantwortlichen aufgrund der angespannten Tabellen-Situation nachvollziehbar. Dennoch betrübt es mich schon, dass so ein Typ wie Manuel Baum zunächst von der großen Bühne Bundesliga verschwunden ist. Aber für ihn gibt es bestimmt bald wieder eine neue Aufgabe.

Vom Champions-Liga-Anwärter zum Europa-Liga-Wackelkandidat.

Eine neue Aufgabe sucht auch Dieter Hecking ab der neuen Saison. Eigentlich hätte er bei Borussia Mönchengladbach noch einen Vertrag bis 2020. Der wird bekanntlich bereits in diesem Sommer aufgelöst. Mit Marco Rose gibt es auch schon einen Nachfolger.

Aus sportlicher Sicht kann ich die Entscheidung des Borussen-Managers Max Eberl nachvollziehen. Ich habe eigentlich schon länger das Gefühl, dass Hecking auf veränderte Spielsituationen oft die richtigen Antworten fehlen. Dadurch wurde aus einem Champions-Liga-Anwärter ein Europa-Liga-Wackelkandidat.

Aber es gibt auch noch eine menschliche Seite. Und da kann ich verstehen, dass Dieter Hecking zutiefst enttäuscht war. Umso höher muss man es ihm anrechnen, dass er jetzt nicht einfach die Brocken hingeschmissen hat, sondern weiter mit der Borussia das Ziel Europa verfolgt. Damit erweist er sich als echter Profi, vor dem ich an dieser Stelle den Hut ziehe.

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