ESV Nordenham macht die Teilnahme an der Aufstiegsrunde klar
Stadt-Derby: Rohde-Elf zeigt Moral und dreht 0:1-Rückstand in ein 4:1 um - Rote Karte gegen Yasin Kapakli der Wendepunkt
Mit dem ESV Nordenham hat sich ein dritter Wesermarsch-Klub für die Meisterschaftsrunde der Fußball-Kreisklasse-Nord qualifiziert. Die Eintracht hatte sich am Freitagabend in einer ereignisreichen Partie überraschend klar mit 4:1 beim Spitzenreiter TSV Abbehausen II durchgesetzt. Durch diesen Spielausgang ist wiederum der SV Phiesewarden unter Druck geraten. Der muss nun unbedingt seine abschließende Begegnung beim VfL Wilhelmshaven gewinnen, um noch am FSV Jever vorbeizuziehen.
„Wir haben Grütze gespielt“, so der Kommentar von TSV-Spielertrainer Bünyamin Kapakli. Der war auch nicht gut auf seinen Bruder Yasin zu sprechen, der eine Schiedsrichter-Entscheidung allzu heftig kritisiert hatte und dafür die Rote Karte kassiert hatte. „Seine Äußerungen waren beleidigend“, so der Kommentar des Unparteiischen Raschid Samara, der sich ansonsten nicht weiter zu der Szene äußern wollte.
Umstrittener Platzverweis nach 14 Minuten
Ganz zweifellos hatte diese Hinausstellung Einfluss auf den Spielausgang. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Grün-Gelben 55 Minuten in Überzahl agiert, aber lediglich 1:0 durch einen von Bünyamin Kapakli verwandelten Strafstoß geführt. Diesem Strafstoß war eine Szene vorausgegangen, die im ESV-Lager für Aufregung gesorgt hatte.
Nach einer überharten Aktion gegen den Abbehauser Spielertrainer hatte Mischa Schwarze völlig zu Recht gelb gesehen. Nach der anschließenden Freistoßflanke erfolgte erneut ein Pfiff. Diesmal war Schwarze im ESV-Strafraum mit Yasin Kapakli aneinandergeraten. Der Referee wertete die Aktion des ESV-Akteurs als Foul, zeigte auf den Elfmeterpunkt und dem ESV-Akteur die Gelbrote Karte. Das war zweifellos eine harte und auch diskussionswürdige Entscheidung, des jungen Referees, der die nicht leicht zu leitende Partie insgesamt aber gut über die Runden brachte.
Dencker verpasst das 2:0
Im ESV-Lager wollten sich die Gemüter zunächst nicht wieder beruhigen. „Wir haben die erste Halbzeit verquatscht“, so Trainer Thorsten Rohde, der auch in dieser Phase schon sehr bemüht war, den Blick seiner Akteure auf das Wesentliche zu lenken.
Erst kurz vor dem Pausenpfiff nahm die Begegnung auch fußballerisch noch einmal Fahrt auf. Olaf Speckels (41.) und Mirco Strietzel (45.) hatten jeweils den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterten aber an TSV-Keeper Jan-Erik Suhr. Auf der Gegenseite verpasste Matthias Dencker das 2:0 gegen den glänzend reagierenden Christoph Müller.
Eintracht immer zielstrebiger
Trotz Überzahl ließ der TSV nach dem Wechsel jegliche spielerische Linie vermissen, so dass der ESV-Keeper in dieser Phase kaum noch einmal gefordert wurde. Suhr hingegen musste war gegen Strietzel erneut sein Können beweisen und hatte Glück, dass Yusuf Yildirim aus kurzer Distanz über das leere Tor schoss (54.).
Zwanzig Minuten vor dem Ende sorgte Kapaklis Platzverweis für einen personellen Gleichstand, wodurch das das Spiel der ohnehin deutlich zielstrebigeren Eintracht noch einen Schub bekam. Und nun war auch das Abschlussglück auf Seiten der Gäste. Nach einem von Suhr parierten Cordes-Schuss war Jan Drieling zur Stelle und markierte den Ausgleich (74.).
Drei Minuten später wurde Yildirim im Strafraum gefoult. Den unstrittigen Elfmeter verwandelte Mirko Strietzel zur 2:1-Führung. Die Schlussphase gehörte dann ganz den Gästen, die durch den nach langer Verletzungspause erstmals wieder mitwirkenden Jan Cordes auf 3:1 (85.) erhöhten. Für den Schluss- und Höhepunkt der Partie sorgte Jan Drieling, der das Leder von der Mittellinie ins verwaiste TSV-Tor schoss.
Die Statistik
- TSV: Jan Suhr – Bennet Witt (58. Theede Schwarting), Lennard Schröder (58. Maurice Frey), Jan-Wilhelm Wasmuth, Matthias Dencker, Bünyamin Kapakli, Yasin Kapakli, Marcel Rattay (83. Finn Marienfeld), Nico Meyer, Jannik Buller (69. Rene Seemann), Jan-Steven Kalies.
- ESV: Christoph Müller – Daniel Köhler, Mohamad Sulaymann, Rene Schwarze, Robin Lotz (32. Yusuf Yildirim), Alexander Sprinz (46. Jan Cordes), Jan Drieling, Olaf Speckels, Mirco Strietzel (87. Fabian Mohr), Jean-Claude Rebehn (74. Yannik Rebehn), Mischa Schwarze.
- Tore: 1:0 B. Kapakli (14., Strafstoß), 1:1 Drieling (74.), 1:2 Strietzel (77., Strafstoß), 1:3 Cordes (85.), 1:4 Drieling (90.+4).
- Gelbrote Karte: M. Schwarze (14., ESV).
- Rote Karte: Y. Kapakli (69., TSV).