FCN wird seiner Favoritenrolle im Pokalderby gerecht

ESV hält in der fairen Partie lange gut dagegen - Gäste setzen sich mit 4:1 durch

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Als sehr umkämpft, aber dennoch außerordentlich fair werden die Zuschauer das innerstädtische Pokalderby zwischen dem ESV (1. Kreisklasse) und dem 1. Nordenham (Kreisliga) in Erinnerung behalten. Erwartungsgemäß war der klassenhöhere Gast nahezu während der gesamten 90 Minuten tonangebend und setzte sich am Ende verdientermaßen durch. Doch auch die ESV-Akteure durften das Spielfeld trotz der 1:4-Niederlage erhobenen Hauptes verlassen.

Wie erwartet ergriffen die Schützlinge von FCN-Trainer Mario Heinecke sofort die Initiative. Der ESV hielt aber mit einer kompakten und sehr variabel agierenden Deckung dagegen. Die Offensivaktionen der Hausherren verpufften dagegen all zu oft, weil sie zu überhastet vorgetragen wurden. So musste FCN-Keeper Rene Albers in den ersten 45 Minuten nicht einmal klärend eingreifen.

Müller häufig im Mittelpunkt

Sein Gegenüber Christoph Müller rückte im weiteren Verlauf häufiger in den Mittelpunkt. Das 0:1 konnte er jedoch nicht verhindern. Der glänzend frei gespielte Jan-Luca Hedemann ließ sich in der 23. Minute die Chance nicht entgehen und schob das Leder an Müller vorbei in die Maschen.

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Anschließend hätte Nico Westphal den Vorsprung ausbauen können. Einem Torerfolg standen aber Müller, der den Winkel glänzend verkürzte, und Fadi Ibrahim, der für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie klärte, im Weg. Kurz vor dem Pausenpfiff gewann Müller auch noch ein Ein-gegen-Eins-Duell gegen Suayb Gürbüz. Auf der Gegenseite hätte Jan Drieling dann fast noch den Ausgleich besorgt. Sein mutiger Direktschuss vom rechten Strafraumeck verfehlte aber knapp das Ziel.

ESV verpasst den Ausgleich

Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Riesenchance für den ESV. Erst im dritten Versuch konnte die FCN-Deckung die Situation entschärfen. Zuvor wurden Schüsse von Olaf Speckels und Fabian Plate im letzten Moment abgeblockt. Aber die Akteure von Trainer Thorsten Rohde blieben am Drücker. Ein Sulayman-Kopfball wurde gerade noch von der Linie gekratzt und ein Schuss von Jan Drieling wurde im letzten Moment von Erhan Dilbaz abgeblockt.

Nach dieser turbulenten ESV-Drangphase fing sich der FCN aber wieder. Daniel Bremer (52.) und Nico Westphal (53.) hätten das vorentscheidende 0:2 markieren können, scheiterten aber beide Male an Müller. Der musste das Leder dann wenig später nach einem Freistoß (59.) aber doch aus dem Netz holen. Dabei hätten er und seine Vorderleute diesen Treffer locker verhindern können. Sowohl die Abwehrmauer als auch der Keeper ließen sich von Dilbaz‘ Flachschuss düpieren.

Neues Leben eingehaucht

Geschlagen geben wollte sich der ESV aber noch nicht. Nur eine Minute später hatte Olaf Speckels den Anschlusstreffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Albers. Praktisch im Gegenzug traf Hedemann zum 0:3, womit die Partie praktisch entschieden war. Jan Drieling hauchte ihr aber 14 Minuten vor dem Abpfiff mit seinem Anschlusstreffer noch einmal neues Leben ein. Der ESV drängte jetzt vehement auf das 2:3. Der Kreisligist bewahrte aber kühlen Kopf und ließ keine nennenswerte Chance mehr zu. Stattdessen erhöhte Hedemann mit seinem dritten Treffer sechs Minuten vor dem Ende auf 1:4. Dabei blieb es auch bis zum Abpfiff durch den sehr guten Spielleiter Niko Sommer.

„Wir haben lange Zeit gut dagegen gehalten, es zu Beginn der zweiten Halbzeit versäumt, für die Wende zu sorgen. Da hätten wir unsere Chancen besser nutzen müssen. In dieser Hinsicht hatte uns der FCN einiges voraus und deshalb auch verdient gewonnen“, erkannte Thorsten Rohde den Sieg des Stadtrivalen neidlos an, zeigte sich aber auch mit der Vorstellung seiner Elf recht zufrieden.

Wir haben lange Zeit gut dagegen gehalten, es zu Beginn der zweiten Halbzeit versäumt, für die Wende zu sorgen. Da hätten wir unsere Chancen besser nutzen müssen.
Thorsten Rohde, Trainer ESV Nordenham

„Ich glaube wir sind der verdiente Sieger, weil wir über weite Strecken die Partie dominiert haben. Lediglich in den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel haben wir gewackelt, uns dann aber selbst wieder auf unsere Fähigkeiten besonnen“, war natürlich auch Mario Heinecke vollauf zufrieden mit dem Verlauf und Ausgang der Partie. Beide Trainer zeigten sich darüber hinaus sehr erfreut über das faire Auftreten ihrer Teams auf dem schwierigen Geläuf.

Die Statistik

  • ESV :Christoph Müller – Ole Drieling, Mohamad Sulaymann, Rene Schwarze, Nils Rimkus (55. Tjark Menzel), Jan Cordes (70. Christoph Will), Fadi Ibrahim, Jan Drieling, Olaf Speckels (71. Jean Claude Rebehn), Fabian Plate, Robin Lotz (73. Dominik Speckels).
  • FCN: Rene Albers – Felix Hohn, Daniel Krecker (87. Can Acar), Jannik Weers (87. Moritz Hohn), Nico Westphal (89. Enis Alan), Niklas Weers, Mehmet-Emin Acar, Jan-Luca Hedemann, Erhan Dilbaz (80. Keno Bruns), Daniel Bremer, Suayb Gürbüz.
  • Tore: 0:1 Hedemann (23.), 0:2 Dilbaz (59.), 0:3 Hedemann (66.), 1:3 J. Drieling (73.), 1:4 Hedemann (84.).

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