Individuelles Üben zu Hause oder Laufen sind die einzigen Möglichkeit
Jeder muss sich selbst fithalten - In den Sportvereinen ist das Training ausgesetzt
Seit knapp drei Wochen sind die Sportler und Sportlerinnen in ihren Vereinen zur Untätigkeit verurteilt. Trainings- und Spielbetrieb sind aufgrund des Coronavirus ausgesetzt. Wann die Aktiven wieder üben und um Punkte kämpfen dürfen, ist noch ungewiss. Die Kreiszeitung hat sich bei einigen Trainern aus der Wesermarsch umgehört, wie sie die Auszeit überbrücken.
Frank Meyer hat es seinen Spielern mehr oder weniger freigestellt, was sie tun sollen. „Was bringen jetzt Trainingspläne, wenn man nicht weiß, wann und wie es weitergeht? Man kann im Moment sowieso nur etwas im Ausdauerbereich machen“, sagt der Trainer des Fußball-Bezirksligisten TSV Abbehausen.
Trainingspläne geschickt
Seine Schützlinge könnten Kraftübungen oder Tempowechselläufe absolvieren. „Alle müssen sehen, wie sie sich fit halten. Wenn es wieder losgehen sollte, geben wir gleich Vollgas“, betont Meyer. „Es wird aber schon extremst knapp, wenn es am 20. April weitergehen sollte. Ich bezweifele sogar stark, dass es ab Mai so weit ist. Stand jetzt ist aber, dass sich die Spieler fit halten und sich darauf einstellen, ab dem 20. April wieder zu trainieren.“
Der Übungsleiter des Bezirksligisten SV Brake hat seinen Spielern Trainingspläne geschickt. „Seit vorletzter Woche. Sie sollen alles machen, was zu Hause eben geht, und laufen“, teilt Stefan Jasper mit. Montags, dienstags, donnerstags und am Wochenende sollen die Fußballer Stabilisations- und Schnellkraftübungen durchführen sowie laufen.
Der Jaderberger hofft ebenso wie alle Fußballer, dass es „bald losgeht“. Optimistisch ist er in dieser Hinsicht allerdings nicht. Der Niedersächsische Fußballverband hat die Spiele bis Sonntag, 19. April, ausgesetzt. Zehn Tage vor Ablauf der Generalabsage erfolgt eine Information über den weiteren Fortgang. „Der April ist gegessen“, vermutet Jasper.
Vorzeitiges Ende erwartet
Auf die Frage „Was machen Sie im Moment?“, antwortet der Übungsleiter des Kreisligisten 1. FC Nordenham, Mario Heinecke, spontan und mit einem Lächeln: „Einen guten Eindruck.“In den ersten zwei Wochen nach Beginn der Pause habe er seiner Mannschaft noch Trainingsvorgaben gegeben, in der vergangenen Woche schon nicht mehr. „Ich warte eigentlich auf das vorzeitige Ende der Saison, obwohl ich sie gerne zu Ende spielen würde“, so Heinecke.
Auch einige seiner Akteure versuchen, sich mit Laufen einigermaßen fitzuhalten. Heinecke: „Es ist gerade Eigeninitiative gefragt. Die oberste Prämisse ist für mich aber, dass alle gesund bleiben. Der Sport ist zurzeit zweitrangig. Er ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt.“
Tennisplätze sind fertig
Auch die Handball- und Tennismannschaften können sich derzeit nicht in Gruppen auf die kommenden Partien vorbereiten. Bernd Voskamp, der das Regionsoberliga-Frauenteam der HSG Blexer TB/SV Nordenham trainiert, erzählte „Die Spielerinnen gehen ein bisschen laufen.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Ich kontrolliere das aber nicht. Hoffentlich ernähren sich alle richtig.“
Voskamp geht zudem davon aus, dass die Saison abgebrochen wird. Am 8. April berät der Handball-Verband Niedersachsen, ob die Spielzeit fortgesetzt, weiter ausgesetzt oder vorzeitig beendet wird.
Der Start der Tennis-Sommerrunde ist um einen Monat verschoben worden. Am 13. und 14. Juni soll es nach dem Plan des Verbandes losgehen. Der Trainer des SV Nordenham setzt auf einen Trainingsstart Ende April. „Vielleicht kann man ab dann in kleinen Gruppen draußen spielen. Unsere Plätze sind fertig“, lässt er wissen. Einige Akteure der Landesligamannschaft fahren Rad, laufen und halten sich mit gymnastischen Übungen bei Laune.
Entscheidungen stehen an
- Während in einigen Mannschaftssportarten schon Entscheidungen gefallen sind, warten andere die Entwicklungen der nächsten Tage noch ab.
- Wie es im Fußball in Niedersachsen weitergeht, soll am 9. April geklärt werden.
- Einen Tag zuvor diskutiert der Handball-Verband über das weitere Vorgehen.
- Zumindest bis zum 19. April rollt auch keine Boßelkugel über die Straße.
- Am 5. April soll feststehen, wie der Tischtennissport die Lage einschätzt.
- Nicht fortgeführt wird die Saison im Volleyball und Basketball.