Jubel in Blau-Weiß: TK Nordenham ist gerettet

Drohende Zahlungsunfähigkeit konnte abgewendet werden - Nordenhamer nimmt viel Geld in die Hand

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Der Tennisklub Nordenham hat die schwerste Krise seiner 114-jährigen Geschichte hinter sich gelassen und die in diesem Frühjahr drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet. Ein vereinsnaher Nordenhamer kauft dem TKN seine Tennis- und Squashhalle am Friedeburgpark ab und sorgt damit dafür, dass der Verein nach vielen Jahren endlich schuldenfrei wird und weiterbestehen kann.

„Der TKN ist gerettet – und wir sind unfassbar glücklich“, sagte der Vereinsvorsitzende Michael Eppler. „Es ist eine große Erleichterung für den Verein und den gesamten Vorstand, dass wir es geschafft haben, den TKN zu entschulden. Wir können uns endlich wieder komplett auf den Tennissport konzentrieren.“

Neue Eigentumsverhältnisse

Danach hatte es erst vor wenigen Monaten gar nicht ausgesehen am Friedeburgpark. Weil der Tennisklub die Brandschutzauflagen für das in die Halle integrierte Restaurant nicht mehr erfüllen konnte, fehlten wichtige Pachteinnahmen in der Vereinskasse. Das hatte den ohnehin klammen Klub gefährlich nah an die Zahlungsunfähigkeit gebracht, mit der am Ende auch die Vereinsauflösung einhergegangen wäre – ein Szenario, das für den 1907 gegründeten Tennisklub mit seinen blau-weißen Vereinsfarben undenkbar erschien.

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Doch die Tennis- und Squashfreunde setzten sich zusammen und fanden mit vereinten Kräften einen Ausweg. Ein Nordenhamer, der familiär seit Jahrzehnten mit dem TKN verbunden ist, nimmt für die Rettung viel Geld in die Hand. Unter anderem soll der besagte Brandschutz geregelt und ein Pächter für das Restaurant gefunden werden. Auch eine Dachsanierung und ein neuer Hallenboden stehen an. Die Eigentumsverhältnisse wechseln, die Souveränität über die beiden Tenniscourts und die drei Squash-Boxen behält der TKN aber ebenso wie die daraus resultierenden Einnahmen.

Investoren verzichten auf Rückzahlungen

Namentlich genannt werden will der Investor zu diesem Zeitpunkt nicht. Ihm gehe es auch nicht um Profit, sondern um den Fortbestand eines Nordenhamer Traditionsvereins, sagte Eppler. Der Mann ist nicht der einzige Nordenhamer mit einem großen Herz für den Tennissport: Die Gläubiger, die dem Verein beim Bau der Halle in den 90er Jahren die nötigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt hatten, verzichten zum Wohle des TKN auf den Großteil ihres eingesetzten Kapitals. „Dafür gebührt ihnen ein riesiger Dank im Namen unserer knapp 200 Mitglieder. Dem TKN ermöglichen sie damit den Start in eine neue Zukunft“, sagte Eppler.

Vom TKN fällt durch die Lösung nach langer Zeit der Ungewissheit viel Druck ab. Der Hallenbau hatte den Tennissport und Trainingsbetrieb im Verein damals zwar enorm voran-, aber auch eine gehörige Schuldenlast mit sich gebracht, wie das TKN Urgestein Karl Brandau erzählt. „Ich bin jetzt seit knapp 40 Jahren beim TKN dabei“, sagt der frühere langjährige Jugend- und Sportwart. „Den Verein jetzt schuldenfrei zu erleben, das erleichtert uns wirklich sehr.“

Neuer Buchungscomputer

Gleichzeitig ist beim TKN auch Schluss mit dem lästigen Münzenzählen: Bislang konnte man die Tennis- und Squashplätze nur buchen, wenn man dafür das passende Kleingeld dabei hatte. Ein neues Buchungssystem macht all das jetzt einfacher. Die Plätze lassen sich nun problemlos online oder mobil mit dem Smartphone buchen, wie Dennis Klahn erzählt, der das System gemeinsam mit Jan-Ole Anschütz auf den Weg gebracht hat. „Und vor Ort in der Halle wird kein Kleingeld mehr benötigt, man kann nun ganz bequem mit Paypal bezahlen.“ Auch andere bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten gibt es nun.

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