Kein Happy-End für den TSV

Früher 0:2-Rückstand ist eine zur schwere Hypothek für personell gebeutelte Heim-Elf

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Auf dem Abbehauser Kunstrasen sind Bezirksliga-Spitzenreiter in der Vergangenheit häufiger zu Fall gekommen. Der SV Wilhelmshaven geriet bei seinem gestrigen Gastspiel zwar mehrfach ins Straucheln, konnte sich am Ende aber mit 2:1 gegen eine stark ersatzgeschwächte TSV-Elf durchsetzen. Unter dem Strich geht der Erfolg der Jadestädter aufgrund der klareren Chancen in Ordnung. Aber die Art und Weise, wie sich die Heimmannschaft nach dem frühen Rückstand gegen die Niederlage stemmte, hätte durchaus mit einem Punkt belohnt werden können.

Aufgrund der Personal-Situation war die Erwartungshaltung beim TSV-Anhang nicht besonders groß. Diese Einstellung schien sich zunächst auch aufs Team übertragen zu haben. Die Anfangsphase wurde jedenfalls völlig verschlafen und so lagen die Meyer-Schützlinge schon nach 9 Minuten mit 0:2 zurück. Zunächst war die Deckung um Kapitän Maik Müller nach einem Gäste-Einwurf überhaupt nicht im Bilde und so konnte Reno-Jan Janßen eine Hereingabe vom rechten Flügel mühelos über die Linie drücken (7.). Diesen Treffer hatten die Grün-Gelben noch gar nicht richtig verdaut, da schlug es bereits zum zweiten Mal bei Schlussmann Sören Büsing ein. Ercan Karavul war nach einem Janßen-Zuspiel zur Stelle und markierte das 0:2 (9.).

Büsing pariert bravourös

„Wenn das so weitergeht gibt es heute aber eine richtige Klatsche“, so die Befürchtung eines TSV-Anhängers. Seine düstere Prognose sollte sich aber nicht bewahrheiten. Der TSV war anschließend zumindest kämpferisch auf der Höhe und war durchaus bemüht mehr Kontur ins eigene Spiel zu bringen. Das gelang bis zum Pausenpfiff aber nur phasenweise. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff hätten die Gäste dann den Sack schon zumachen können. Einen von Maik Müller an Karavul verursachten Strafstoß ließen sie allerdings ungenutzt. Sören Büsing parierte den Strafstoß von Sascha Abraham bravourös.

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Halbzeitansprache zeigt Wirkung

„Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass der Gegner schon einen Gang zurückgeschaltet hat und Mühe haben wird seinen anfänglichen Rhythmus wiederzufinden“, gab TSV-Coach Frank Meyer einen Einblick in seine Pausenansprache. Seine Ansage war offensichtlich angekommen. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff markierte Adrian Dettmers mit einem tollen Schuss von der Strafraumgrenze das 1:2. Das war das Signal zu einem Sturmlauf der Gastgeber, dem aber ein weiterer Torerfolg versagt blieb. Zumindest defensiv hielt der Gast im Stile eines Spitzenreiters dagegen und ließ keine wirklich hochkarätigen Torchancen, der Hausherren zu.

Heftige Kritik an den Platzverhältnissen

Dass seine Vorderleute bei zwei Großchancen, die von Büsing glänzend entschärft wurden, die endgültige Entscheidung leichtfertig vergaben ärgerte SVW-Schlussmann Robin Krey maßlos. „Macht die Dinger rein da vorne“, schimpfte er mit seinen Angreifern und äußerte die Befürchtung, dass sich diese Nachlässigkeit noch rächen könnte. Wenig später war die Partie beendet und Krey streckte jubelnd die Arme in die Höhe. „Auch trotz der frühen 2:0-Führung war ich mir sicher, dass wir keinen leichten Erfolg einfahren würden. Nicht umsonst sind auf diesem unmöglichen Untergrund schon andere Spitzenteams ausgerutscht“, war er am Ende froh diese Partie gewonnen zu haben und übte gleichzeitig Kritik an den Platzverhältnissen.

Frank Meyer zeigte sich trotz der Niederlage angetan von der Leistung seines personell arg gebeutelten Teams: „Ich muss den Jungs ein großes Lob aussprechen. Alle haben sich mit großem Einsatz gegen die Niederlage gestemmt. Die frühen Gegentreffer waren aber eine zu große Hypothek und leider hat uns in einigen Situationen auch das nötige Glück gefehlt.“

Die Statistik

  • TSV: Sören Büsing – Maik Müller, Christian Luga (57. Dennis Wego), Sebastian Rabe, Eike Reesing, Adrian Dettmers, Fabian Strauß (69. Marc Tönjes), Tom Cedric Böger (85. Paul Segebrecht), Lennart Wohlrab, Danny Kühn, Till Wickner.
  • Tore: 0:1 Janßen (7.), 0:2 Karavul (9.), 1:2 Dettmers (49.).

Die Bilder

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