Kreispokal: SV Phiesewarden gewinnt gegen den 1. FC Nordenham
Nach zweifachem Rückstand setzt sich der klassentiefere SVP gegen den Kreisligisten durch
Der SV Phiesewarden ist in die nächste Pokalrunde eingezogen. Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse siegte die Elf um Kapitän Tjark Pankratz verdient mit 4:2 (1:1). (von Dieter Diekmann)
Vor der Partie waren sich die Anhänger aus beiden Lagern einig: einen Favoriten gibt es nicht. SVP-Coach Nico Verhoef baute dagegen auf den Heimvorteil seines Teams und am Ende sollte er recht behalten. Eher langweilig und chancenarm verlief die erste Halbzeit.
Kaum Futter für die Angriffsreihen
Immer wieder unterliefen den Akteuren auf beiden Seiten haarsträubende Fehlpässe. Weder Marcel Härtel noch Christoph Reiprich oder Bent Ehmann konnten ihre Sturmkollegen in Szene setzten. Gleiches auf der anderen Seite, wo Mehmet Acar, Niklas Weers oder Enes Alan ihre Stürmer nicht füttern konnten. Die Abwehrreihen hatten somit leichtes Spiel mit den Angriffsversuchen.
Der erste Höhepunkt des Spiels brachte die 1:0 (18.) Führung für den FCN. Ein Freistoß durch Jan Luca Hedemann wurde unfreiwillig von der SVP Abwehr verlängert. Hasan Gündogar stand völlig blank und donnerte den Ball aus 6 Metern in die Maschen. Weiter plätscherte das Spiel mit vielen Zweikämpfen und Fehlpässen vor sich hin.
Schröder erzielt das 1:1 – Gündogar trifft für den FCN
Wieder sorgte ein Freistoß für den nächsten Höhepunkt. Diesmal auf der anderen Seite. Till Wickner brachte das Leder vor das Tor. Die Abwehr konnte nicht entschlossen klären, „Kriddl“ Reiprich blockte einen Abwehrspieler, Bent Ehmann kam an den Ball und bediente Lukas Schröder, der vollendete entschlossen zum 1:1 (38.). Dabei blieb es bis zum Pausenpfiff. Die Zuschauer waren sich zur Pause einig: „ein Fehlpassfestival auf beiden Seiten mit reichlich Luft nach oben“.
FCN-Urgestein Walter Willuhn ahnte zur Halbzeit für seinen Club nichts Gutes: „Phiesewarden spielt die 2. Halbzeit auf ihr Trainingstor. Da fallen die Tore auf der Seite.“ Er sollte sich als Wahrsager entpuppen. Zwar kam seine Mannschaft nach einem 40 Meter Pass von Jannik Weers durch einen Tiefschlaf der gesamten SVP-Abwehr durch Hasan Gündogar zum erneuten 2:1 Führungstreffer (57.), aber das war es auch für den FCN.
FCN reklamiert Handspielt beim 2:2
Der SV Phiesewarden wurde nach diesem „Schock“ immer stärker. Die Belohnung folgte durch das 2:2 (61.) von Fynn-Jonas Baumgardt, der mit einem herrlichen Querpass vom starken Marcel Härtel bedient wurde. Die Gäste reklamierten nach diesem Treffer erbost auf ein vorangegangenes Handspiel von Härtel.
Nachdem Lukas Schröder nur wenig später das Leder (66.) knapp über das Tor drosch, hatte der Stürmer eine Minute später erneut Grund zum jubeln. Einen Baumgardt Hammer aus 20 Metern konnte Torwart Jonas Bischoff nur nach vorne abwehren, Schröder war zur Stelle und vollendete zum 3:2 (67.) für seine Farben. Die anschließende Jubelpose von Schröder vor dem Objektiv des Sportfotografen sorgte für Gelächter unter dem SVP-Anhang.
Vorentscheidung durch Büsing
Auch danach ließen die Schützlinge von Trainer Verhoef nicht locker und erspielten sich weitere Chancen gegen die konditionell abbauenden Gäste. Chancen durch Baumgardt (71.) und Schröder (73.) blieben noch ungenutzt, ehe Keeper Bischoff erneut hinter sich greifen musste. Wieder hatte Härtel glänzende Vorarbeit geleistet und dieses Mal war Malte Büsing zur Stelle und sorgte mit dem 4:2 (77.) für die Vorentscheidung.
Bis zum Schlusspfiff verwaltete die Heimelf souverän den 4:2 Erfolg und ließ sich unter dem Jubel des Anhangs nach den 90 Minuten feiern. Trainer Nico Verhoef sprach von einem verdienten Sieg seiner Elf. „Wir waren konditionell stärker und haben unsere Heimstärke in die Waagschale geworfen. Zudem haben wir unsere Chancen eiskalt genutzt“, so eine strahlender SVP-Coach.
Sein Gegenüber Mario Heinecke haderte mit einigen Schiedsrichter Entscheidungen. „Er hätte die aufkommende Härte früher unterbinden müssen. Beim 2:2 ist ein klares Handspiel vorausgegangen. Trotz allem ist der Sieg der Phiesewarder verdient“.
Die Statistik
- SVP: Phil Schaffarzyk – Malte Büsing, Till Wickner, Finn-Jonas Baumgardt (74. Jerome Ahlers), Marcel Härtel, Mohammad Al-Kadri (58. Simon Wiecking), Lukac Schröder, Furkan-Nebi Atici (80. Rune-Lukas Diercks), Tjark Pankratz, Christoph Reiprich (67. Omar Music), Bent Ehmann.
- FCN: Jonas Bischoff – Felix Hohn, Jannik Weers (74. Niklas Kittel), Mathis Schultze, Enis Alan, Niklas Weers, Hasan Gündogar, Mehmet Acar, Jan Luca Hedemann (85. Ömer-Faruk Yagiz), Julian Leunung, Suayb Gürbüz (76. Nico Leuning).
- Tore: 0:1 Gündogar (18.) 1:1 Schröder (38.) 1:2 Gündogar (57.) 2:2 Baumgardt (61.) 3:2 Schröder (67.) 4:2 Büsing (77.).