Marcel Weber wird zum tragischen Helden

SRE-Kapitän ebnet mit zwei Treffern den Weg zum 3:1-Sieg und kassiert völlig unnötige Ampelkarte

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Schwarz-Rot Esenshamm und Spitzenreiter SV Ofenerdiek geben sich im Titelrennen der Jade-Weser-Hunte-Kreisliga weiterhin keine Blöße. Während der SVO den TuS Obenstrohe II mit 5:1 abfertigte, kamen die Esenshammer auf dem Kunstrasen im Plaatweg-Stadion zu einem verdienten 3:1-Erfolg gegen die spielstarke Reserve des VfL Oldenburg. Die gewannen damit auch die zweite Begegnung unter dem Spielertrainer-Gespann Bünyamin Kapakli/Sascha Schwarze.

Tragischer Held der Partie war SRE-Kapitän Marcel Weber. Der hatte mit seinen beiden Treffern den Weg zum Sieg geebnet und auch gemeinsam mit Eric Beyer-Franzen in der Innenverteidigung kaum etwas zugelassen. Umso unverständlicher seine Aktion in der 82. Minute. Bereits Gelb-verwarnt leistet er sich an der Mittellinie ein überhartes Foul. Er konnte sich glücklich schätzen, dass er erneut mit Gelb und somit Gelbrot davonkam.

“Eine dumme Aktion“

„Das war eine dumme Aktion von mir. Da hätte ich gar nicht in diesen riskanten Zweikampf gehen müssen“, ärgerte er sich nach Spielschluss auch über die Tatsache, dass er in der nächsten Partie gesperrt fehlen wird. Das gilt übrigens auch für Dominik Schwarting, der gegen den VfL seine fünfte Gelbe Karte kassiert hatte.

Trotz widriger Bedingungen boten beide Teams zumindest in den ersten 45 Minuten ein sehenswertes Spiel. Aus Sicht der Gäste stand es allerdings unter keinem guten Stern. Die Niederlage empfand Trainer Steffen Janßen dann auch weniger schmerzlich als die schweren Verletzungen von Hendrik Hadeler, Sedan Atalay und Hüssien Tash. Dabei wurde die Partie keineswegs überhart geführt, auch wenn der Unparteiische Ingo Würdemann zweimal die Ampelkarte zücken musste.

Gästeführung schnell gekontert

Den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Gäste. Schon nach neun Minuten überwand
Arya Sandoghar SRE-Keeper Grzegorz Kohlmajer mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze. Die Hausherren zeigten sich aber keineswegs geschockt und kamen keine 60 Sekunden später zum Ausgleich durch Mustafa Seker, der ein Zuspiel von Yusuf Yildirim verwerten konnte.

Anschließend sahen die wenigen Zuschauer eine ausgeglichene Partie in der die Gäste über die bessere Spielanlage, die Schwarz-Roten aber über ein leichtes Chancenplus verfügten. Der Führungstreffer für die Hausherren resultierte allerdings aus einem Strafstoß. Abdoul Bah hatte Dominik Schwarting im Strafraum zu Fall gebracht. Weber verwandelte den Elfmeter eiskalt zum 2:1 (26.).

Auch danach kombinierten die Oldenburger gefällig durchs Mittelfeld. Allerdings fanden sie gegen die starke SRE-Deckung kein Mittel, um sich entscheidend durchzusetzen. Die Hausherren hingegen hätten die Führung durchaus ausbauen können, vergaben aber gute Möglichkeiten. Die größte hatte der agile Bünyamin Kapakli, der aus kurzer Distanz ans Lattenkreuz köpfte.

Aus Überlegenheit zu wenig gemacht

In den zweiten 45 Minuten sank das Niveau deutlich. Möglicherweise lag das auch daran, dass die Gäste schon kurz nach Wiederbeginn in Unterzahl gerieten. Ali Akyol hatte nach überhartem Einsatz gegen Eric Beyer-Franzen gelbrot kassiert.

Die Schwarz-Roten machten aus dieser nummerischen Überlegenheit aber viel zu wenig. Mit dem Wind im Rücken spielten sie sehr unklug und versuchten es viel zu häufig mit langen Pässen aus dem Mittelfeld, die regelmäßig zu lang gerieten.

„Das hatten wir in der Halbzeit ganz anders besprochen. Wir wollten uns mit kurzen Pässen durchs Mittelfeld kombinieren und dann mit flachen Zuspielen in die Spitze die VfL-Abwehr aushebeln. Das haben wir leider nicht umgesetzt“, räumte Sascha Schwarze nach Spielschluss ein. Mit der ersten Halbzeit sei er aber sehr zufrieden gewesen. Daher sprach er dann auch von einem hochverdienten Sieg.

Weber macht den Deckel drauf

Einen lichten Moment gab es aber doch noch, als Bünyamin Kapakli per Kopf für Marcel Weber auflegte und der per Direktschuss das 3:1 (67.) markierte und so den Deckel draufmachte. Anschließend drängten die Gastgeber weiter mit Macht auf weitere Treffer, änderten aber ihre Spielweise.

So gab es bis zum Abpfiff kaum noch Höhepunkte vor den beiden Tore. Daran änderte auch Webers Platzverweis nichts. Den durch die Verletzungen stark gebeutelten Gästen fehlte in der Schlussphase einfach der Elan, um bei personeller Gleichheit noch einmal ins Risiko zu gehen.

Die Statistik

  • SRE: Grzegorz Kohlmajer – Sascha Schwarze, Marcel Weber, Eric Bayer-Franzen, Yusuf Yildirim (Jean-Claude Rebehn), Bünyamin Kapakli, Yasin Kapakli, Dominik Schwarting (70. Muhamet Cakoli), Mustafa Seker (Suliman Ibrahim (72.), Andreas Cichon (83. Nils Olson), Rene Schwarze.
  • Tore: 0:1 Sandoghdar (9.), 1:1 Seker (10.), 2:1 Weber (26., Foulelfmeter), 3:1 Weber (67.).
  • Gelbrote Karten: Akyol (46., VfL), Weber (82., SRE).

Die Bilder

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