Michael Taylor bezwingt den Ith Hills Ultra Trail

Ein verstecktes Juwel fordert alles ab

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Mit 82 Kilometern und über 2000 Höhenmetern lockte der 9. Ith Hills Ultra Trail am 19. April eine kleine, aber entschlossene Schar von Ultraläufern ins Weserbergland. Mitten unter ihnen: Michael Taylor, der seinen zweiten Mini-Ultra des Jahres absolvierte – und eine Lektion in Sachen Demut erhielt.

Taylor, der sich bei der Brocken Challenge noch an stetige Anstiege gewöhnt hatte, trat diesmal mit ambitioniertem Ziel in der schnellen 8-Uhr-Startgruppe an. Unter der 10,5-Stunden-Marke wollte er bleiben. Doch schon nach den ersten Kilometern wurde klar: Dieser Kurs hatte es in sich. Wechselnde Streckenbreiten, verschlungene Wurzelpfade und rutschige Steinabschnitte machten jede Etappe zu einer neuen Herausforderung. Ohne die auf GPS gespeicherte Route wäre ein Verlaufen fast unvermeidlich gewesen.

Kampf gegen den Kurs – und gegen die Uhr

Trotz bester Vorbereitung musste Taylor schnell einsehen, dass sein Zeitplan ambitioniert war. Jeder Tritt auf dem schmalen, unmarkierten Trail verlangte höchste Konzentration. „Ich merkte früh, dass ich die Strecke unterschätzt hatte“, resümierte Taylor später. Statt Routine und Rhythmus waren Aufmerksamkeit und Anpassung gefragt – und das auf einer Distanz, die keine Fehler verzieh.

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Am Ende überquerte Michael Taylor nach 11:11 Stunden die Ziellinie – und belegte einen starken 28. Platz unter 53 Finishern. Von 69 gestarteten Läuferinnen und Läufern mussten sich immerhin 16 vorzeitig geschlagen geben.

Ein Trail mit Charakter

Der Ith Hills Ultra entpuppte sich für Taylor als ein echtes Abenteuer – weit entfernt von glattgebügelten Stadtkursen. „Wenn ich es einfach haben wollte, hätte ich woanders im Kreis laufen können“, fasste Taylor die Erfahrung mit einem Lächeln zusammen. Stattdessen entdeckte er ein verstecktes Juwel: Eine perfekt organisierte Veranstaltung auf einer rauen, wunderschönen Strecke, die alles abverlangte – und dafür umso mehr belohnte.

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