Taylor trotzt dem Sturm – Platz 3 beim 111-km-Heide-Ultra

Nach 15 Stunden im Regen: Michael Taylor wieder auf dem Podium

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Nur vier Wochen nach seinem Sieg bei einem 24-Stunden-Hindernisrennen hat sich Michael Taylor erneut in die Ultra-Szene gestürzt – und das mit Erfolg. Beim 111 km langen „Heidi 222 Half“ durch die Lüneburger Heide lief der Ausdauerathlet am 8. Juni 2025 auf einen beeindruckenden dritten Platz.

Die Veranstaltung führt von Soltau bis an den Rand Hamburgs – über sandige Trails, schlammige Pfade und weite Heideflächen. Der Start um 7:30 Uhr wurde von heftigen Regenschauern begleitet – kein leichtes Terrain für die 16 Teilnehmenden, die auf der unmarkierten Strecke ausschließlich per GPS-Navigation zu vier Checkpoints geführt wurden.

Windschatten-Taktik

Für Taylor war es ein Comeback mit offenem Ende: Vor zwei Jahren musste er beim 222-km-Lauf verletzungsbedingt aufgeben. Dieses Mal hatte er sich die Hälfte der Strecke vorgenommen – eine Entscheidung, die sich auszahlte, auch wenn es früh zur Belastungsprobe wurde. Nach 30 Kilometern machten sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar, doch Taylor hielt dagegen – auch dank einer temporären Windschatten-Taktik mit einem Mitstreiter auf den offenen Heideflächen.

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Der Regen und die Orientierung verlangten der gesamten Gruppe einiges ab. Am dritten Checkpoint bei Kilometer 68 war klar: Viele waren gezeichnet – mental wie physisch. Doch Taylor blieb ruhig, kontrollierte seinen Energiehaushalt und navigierte sauber durch die letzten 40 Kilometer. „Noch ein Marathon“, ging es ihm durch den Kopf – ein mentaler Kraftakt, der belohnt wurde.

Nach 14 Stunden und 53 Minuten (reine Laufzeit: 13:34 Stunden) erreichte Taylor als Dritter das Ziel in Hamburg-Fischbek. Es war bereits sein vierter Ultra in diesem Jahr – ein klarer Beweis für seine Vielseitigkeit und Belastbarkeit. Auch wenn er sich jetzt wieder auf die Hindernislaufszene (OCR) konzentriert, hat er den nächsten Ultra-Traum schon im Visier: Längere Strecken, anspruchsvollere Navigation, echtes Abenteuer – 2026 darf kommen.

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