TuS Warfleth zurück in der 2. Liga

Kanu-Polo: Herrenmannschaft holt den 1. Platz

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Am vergangenen Wochenende fand auf dem Baldeneysee in Essen die 51. Deutsche Meisterschaft im Kanu-Polo für alle Altersklassen statt. Während das Schüler-Team des TuS Warfleth seine Premierensaison mit der Teilnahme in der U14-Klasse abschloss, startete die Herrenmannschaft in der 3. Liga mit dem Willen die Aufstiegsrunde für sich zu entscheiden. Ihr Ziel fest vor Augen, schafften sie es sich den 1. Platz ihrer Liga zu sichern und feierten so ihr Startrecht in der 2. Bundesliga für die kommende Saison 2023. Mit viel Kampfgeist und Durchhaltevermögen konnte das Meisterschafts-Debüt des Nachwuchses mit dem 13. Platz von 16. teilnehmenden Mannschaften beendet werden.

Bereits ab Donnerstag startete das größtenteils mit U21 Spielern besetzte Seniorenteam, mit der klaren Zielsetzung den Aufstieg in die zweite Bundesliga zu sichern, in das Turnier. Das erste Spiel gegen den Ratzeburger Kanu Club konnte nach schwierigem Start in der ersten Halbzeit letztendlich 4:1 gewonnen werden. Auch im zweiten Spiel tat sich die Berner Mannschaft schwer, konnte sich aber knapp mit 5:4 gegen den Kanu Verein Nürnberg durchsetzen. Das letzte Spiel am Donnerstag gegen den späteren Absteiger vom Rasensportverein Hannover lief spielerisch zwar besser, ging aber trotzdem mit 2:3 verloren.

Unsicherheiten abgeschüttelt

Bevor am Freitag auch das U14-Team des TuS ihr erstes Spiel bestritt, stand für die Männer das vierte und vorletzte Gruppenspiel an. Es ging gegen Kanupolo Münster. Über Nacht hatte die Mannschaft ihre Unsicherheiten vom Vortag abgeschüttelt und setzte sich mit 5:2 durch. Die Nachwuchsmannschaft startete in ihrer Premierensaison gegen den späteren fünftplatzierten Paddel- und Segelclub Coburg-Schney und unterlag mit 1:10. Die deutliche Niederlage belastete das Team in keinster Weise. Zwar ging auch das Spiel gegen den Wuppertaler Kanu Club verloren, aber bereits deutlich knapper mit nur 2:5.

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Im letzten Gruppenspiel der Herren zeigte das Team was in ihm steckt. Gegen den Wassersportverein Osnabrück, den Heimatverein von Sid (Luca Lehmann), stand am Ende ein deutliches 8:2 und der Gruppensieg der Gruppe B zu Buche.

5:2 im Viertelfinale

Vor dem Viertelfinale der Herren spielte die U14 noch einmal gegen Wiking Schweifsterne Dresden. Trotz vier eigener Tore musste man sich dem deutlich stärker besetzten Team mit 12 Gegentoren geschlagen geben.

Das Viertelfinale gegen die Mülheimer Kanu- und Skifreunde Duisburg dominierten die Warflether Herren bis kurz vor Schluss und führten mit 5:0 Toren, bis die Duisburger in die offensive Manndeckung gingen und letztendlich noch zwei Tore erzielten. Mit dem 5:2 Sieg war der nächste große Schritt in Richtung Aufstieg geschafft und das nächste Spiel das Halbfinale gegen die Kanugemeinschaft Wanderfalke Essen II am Samstagnachmittag.

Feuer im Halbfinale

Am Samstagmorgen konnte die Nachwuchsmannschaft des TuS, nach dem 3:3 Unentschieden, ebenfalls gegen die KGW Essen, ihren ersten Punkt verzeichnen, bevor mit der 3:5 Niederlage gegen den Kanu-Club Wetter die knappste Niederlage des Wochenendes erfolgte.

Das Halbfinale der Männer hatte dann richtig Feuer in sich. Nach dem ersten Rückstand konnte recht schnell der 1:1 Ausgleich erzielt werden, bevor es mit einem 1:2 Rückstand in die Halbzeitpause ging. In einem hart geführten Spiel, in dem beide Mannschaften sich mehrmals über das Schiedsrichtergespann beschwerten und der TuS dafür zurecht mit einer 2-Minutenzeitstrafe belegt wurde, geriet man nach einem weiteren Gegentor in einen Zweitorerückstand. Der Anschlusstreffer folgte recht zügig. Es blieb spannend, die Fans gaben nochmal alles und 15 Sekunden vor Schluss fiel das Ausgleichstor. Es ging in die Verlängerung – die Nerven der Fans lagen blank. Dann kam es auch noch zu Diskussionen des Schiedsrichtergespanns. Ein Wechselfehler der KGW war wenige Sekunden vor Schluss von der Linienrichterin angezeigt aber vom Schiedsrichtergespann zunächst übersehen worden. Nach mehreren Minuten Beratung und erneuten Beschwerden von beiden Seiten wurde eine 2 Minutenstrafe gegen die Wanderfalken ausgesprochen und es ging los. Owen Schlüter gab nochmal alles, fuhr wie sein Konkurrent aber am Ball vorbei. Letztendlich gewann der TuS den Ball auf Grund eines Startverstoßes der Essener. Nach einigen wilden Minuten, in denen Marlon Linz im Tor einmal glänzend parierte und ein Ball von der Unterlattenoberkante des Warflether Tores wieder ins Feld zurücksprang, erlöste Yannick dann die Berner mit dem Golden Goal. Die Fans rasteten vor Freude aus und sprangen sogar ins Wasser. Endlich wieder 2 Liga!!!!

Protest nicht stattgegeben

Doch trotz des Schlusspfiffs war das Spiel noch nicht vorbei. Die Essener legten Protest gegen die Wertung des Spiels ein. Nach über einer Stunde Jury-Verhandlung konnte sich dann endlich gefreut werden und das Team konnte sich endlich auf das Finale freuen.

„Die Kirsche auf der Sahne“ wollte jetzt auch noch geholt werden. Am späten Abend startete das Finale gegen die Niedersächsischen Mitaufsteiger des Göttinger Paddel Clubs um 20:00 Uhr. Auch dies war wieder ein enges Spiel. Nach der 1:0 Führung für den TuS gelang dem GPC noch vor der Halbzeitpause der Ausgleich. Nach dem Wiederbeginn gingen dann die Göttinger mit 2:1 in Führung, ehe Faxel (Niklas Burghardt) in der 17. Minute ausgleichen konnte. Die nächsten Minuten waren umkämpft, aber keiner Mannschaft gelang mehr ein Treffer. Es ging in die 5-Minütige Verlängerung, in der, immer wenn eine Mannschaft in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam, entweder der Torwart glänzend parierte oder Aluminium im Weg war. Während es immer dunkler wurde, verging so auch die zweite und dritte Overtime. Vor Beginn der vierten Extrarunde, teilte der Schiedsrichter beiden Teams mit, dass es sich um die letzte Runde an diesem Abend handeln würde, da ansonsten mangels Flutlichtes, die Sicht zu sehr beeinträchtigt wäre. Erst sah es so aus, als ob es so weitergehen sollte wie zuvor. Beide Teams kämpften trotz nachlassender Kräfte, besonders beim Anfahren und im Center, wie in den ersten Minuten des Spiels ohne das wirklich etwas dabei heraussprang. Die Abwehrreihe der Göttinger stand einfach zu gut und das Pressing der Warflether ließ den Ball gar nicht erst in die Nähe des eigenen Tores. Letztere Taktik sollte sich letztendlich auszahlen. Ein Ballgewinn durch Yannick, die schnelle Reaktion von Owen Schlüter mit dem Sprint nach vorne, der lange Pass und letztendlich der Treffer. Der erste Platz war gesichert und es ging, nach sehr kurzer Freude auf dem Wasser, direkt zur Siegerehrung ehe danach der Aufstieg gebührend gefeiert wurde.

Platz 13 für den Nachwuchs

Ebenfalls am Samstagabend vor dem Finale der Herren spielte die U14 noch gegen den Calenberger Canoe Club Barsinghausen und verlor gegen das überlegene Team deutlich mit 2:20. Davon ließen sich die jungen Sportler aber nicht unterkriegen und gingen am Sonntag in ihre letzten beiden Spiele. Motiviert vom Sieg der Herren am Vorabend sprang nach einer ganz starken Leistung ein souveräner 6:0-Sieg gegen die Wassersportfreunde Liblar und der Einzug in das Spiel um Platz 13 heraus. Hier war der Gegner erneut die KG Wanderfalke Essen, gegen die man in der Vorrunde bereits Unentschieden spielte. Es entwickelte sich ein enges Spiel, das der Nachwuchs des TuS mit 6:4 für sich entscheiden konnte. Die Trainer waren mit der Mannschaft sehr zufrieden: Im Laufe der Saison zeigte sich eine stätige Leistungssteigerung, für die sich das Team mit zwei abschließenden Siegen auf der Deutschen Meisterschaft belohnen konnte.

Das Finale der Herrenbundesliga mit Berner Beteiligung durch Patrick Lawrentz in den Reihen des gastgebenden Kanu-Sportverein Rothe Mühle Essen ging leider an die Männer des 1. Meidericher Kanu-Club Duisburg, die sich zum Deutschen Meister krönen konnten, ebenso wie die Damen des PSC Coburg. Den Titel in der U14-Klasse sicherte der KSV Rothe Mühle. Die Titel „Deutscher Meister“ in den weiteren Spielklassen gingen an die Kanusportvereinigung Havelbrüder aus Berlin (U21) und den Kanusportverein Glauchau (U16). Die Siege der unteren Spielklassen sicherten sich der Ruder- und Kanuverein Berlin (Herren 2. Bundesliga), der Göttinger PC (Damen 2. Liga), die KGW Essen (Damen 3. Liga) sowie der Braunschweiger Kanu-Club (Herren 4. Liga)

Zurück von der Deutschen Meisterschaft am Sonntagabend fand noch ein kleiner Empfang am Bootshaus statt um den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu feiern. In wenigen Wochen geht es für den TuS Warfleth noch zum Abschlussturnier nach Wetter, bevor der Fokus auf die kommende Saison gelegt wird.

Ergebnisse Herren

  • Ratzeburger KC – TuS Warfleth 1:4
  • KV Nürnberg – TuS Warfleth 4:5
  • RSV Hannover II – TuS Warfleth 4:3
  • KP Münster – TuS Warfleth 2:5
  • TuS Warfleth – WSV Osnabrück 8:2
  • Mülheimer KSF II – TuS Warfleth  2:5
  • KGW Essen II – TuS Warfleth 3:4 (GG)
  • Göttinger PC – TuS Warfleth 2:3 (GG)

Ergebnisse U14

PSC Coburg – TuS Warfleth 10:1

  • TuS Warfleth – Wuppertaler KC 2:5
  • TuS Warfleth – WS Dresden 4:12
  • KGW Essen – TuS Warfleth 3:3
  • TuS Warfleth – KC Wetter 3:5
  • TuS Warfleth – CCC Barsinghausen 2:20
  • TuS Warfleth – WSF Liblar 6:0
  • KGW Essen – TuS Warfleth 4:6

Kader Herren

  • #1 Owen Schlüter, 18 Jahre
  • #2 Joshua Morawietz, 19
  • #5 Michel Buckmann, 18
  • #6 Marlon Linz, 18
  • #7 Luca Lehmann, 20
  • #8 Felix Lawrentz, 28
  • #9 Lennard Wachtendorf, 18
  • #10 Niklas Borchers, 19
  • #11 Yannick Hohmann, 20
  • #14 Niklas Burghardt, 33

Kader U14

  • #3 Mats Gerdes, 12 Jahre
  • #4 Nina Budde, 12
  • #7 Leonie Reents, 12
  • #8 Tilda Buckmann, 11
  • #9 Aron Stührmann, 13
  • #10 Domenik Wünsch, 13
  • #13 Arne Pohlmann, 14
  • #15 Pekka Wachtendorf, 11

Die Bilder

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