Wenn die Gesundheit nicht mehr mitspielt

Rodion Wouters liebte das Schiedsrichter-Dasein - Seltene Krankheit macht ihm das Leben schwer

Rodion Wouters ist 26 Jahre jung. In der Wesermarsch hat er sich als Schiedsrichter engagiert. Seit 2010 pfeift er für die SG Schwei/Seefeld/Rönnelmoor, viele kennen ihn als „den Holländer“. „Wenn es einen Weg geben würde, würde ich gerne weiter pfeifen“, sagt er. Eine sehr seltene Krankheit schreitet jedoch unaufhaltsam voran. Er leidet an Chorea Akanthozytose.

Von der Krankheit sind weltweit nach Schätzungen nur 1000 Menschen betroffen. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, erste Krankheitsanzeichen sind oft kognitive und psychiatrische Symptome. „Auf dem Platz falle ich daher durch auffällige Bewegungen und eine auffällige Laufweise auf“, erzählt Rodion Wouters.

Alle Spielnotizkarten aufbewahrt

Die Behandlungen richten sich ausschließlich gegen die Symptome, die Krankheit schreitet bei Betroffenen unerbittlich fort. „Das macht das Pfeifen für mich sehr schwierig“, sagt der 26-Jährige, der in Brake wohnt. Auch Konzentrationsstörungen machen es für ihn nicht einfacher.

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Die Leidenschaft „Schiedsrichter“ begann 2010 mit dem Leiten von Jugendspielen. Es folgten irgendwann Herrenspiele, auch als Assistent war Rodion Wouters häufig unterwegs. „Ich habe mir alle Spielnotizkarten aufbewahrt“, sagt er.

Anderen Mut machen

An Sportgasm habe er sich mit seiner traurigen Geschichte gewandt, um anderen Mut zu machen, sich trotz Krankheit zu zeigen. Er sei wegen seiner Bewegungen auch schon gefragt worden, ob er alkoholisiert pfeifen würde, was natürlich nicht der Fall war. „Ich war immer der Überzeugung, dass man sich nicht sagen lassen sollte, dass man etwas nicht kann, wenn man es wirklich will.“

Sein Wille ist immer noch da, aber mittlerweile ist die Krankheit soweit fortgeschritten, dass eine Rückkehr auf den Platz unwahrscheinlich ist. Unser Team wünscht Rodion auf jeden Fall alles Gute!

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