Auch das Schlusslicht punktet in Abbehausen

TSV bietet dem heimischen Publikum wieder nur fußballerische Magerkost

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Die Bezirksliga-Kicker des TSV Abbehausen haben ihrem Anhang erneut fußballerische Magerkost serviert. Die wurde mit einer 1:4-Heimpleite gegen das bisherige Schlusslicht SV Ofenerdiek quittiert. Und diesen Sieg hatten sich die Gäste durch einen couragierten Auftritt über 90 Minuten auch redlich verdient.

Ganz anders der TSV, der ideenlos, mutlos und über weite Strecken der ersten Halbzeit auch willenlos agierte. Schon nach sechs Minuten gerieten die Hausherren in Rückstand. Nach einem halbherzig abgewehrten Eckball kam das Leder postwendend zurück in den Torraum wo Jannik Brandt leichtes Spiel hatte zum 0:1 einzuschieben. Da hatten die TSV-Akteure schon abgeschaltet, weil sie den Torschützen im Abseits wähnten. Das Schiedsrichter-Gespann sah es anders.

Vermeintlichen Treffer nicht gegeben

Elf Minuten später haderten die Hausherren erneut mit dem Referee. Aus dem Gewühl heraus hatte Sebastian Rabe den vermeintlichen Ausgleich markiert. Der Spielleiter hatte den Ball allerdings nicht im Tor gesehen und ließ weiterspielen. Zumindest in dieser Szene sind Zweifel an seiner Entscheidung erlaubt.

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Neue Kräfte setzte diese Aktion bei den Grün-Gelben allerdings nicht frei. Sie präsentierten sich weiter pomadig, während die Gäste weiter mit der nötigen Aggression agierten. Mit Erfolg. In der 24. Minute schlossen sie einen Konter zum 0:2 ab. Torschütze war erneut Jannik Brandt. Der hätte noch vor der Pause zwei weitere Treffer nachlegen könne. Einmal scheiterte er an TSV-Keeper Sören Büsing (35.) und beim nächsten Versuch verhinderte Lennart Wohlrab per Flugkopfball das 0:3.

TSV zunächst wesentlich zielstrebiger

Nach dem Wechsel zeigte die Pausenansprache von TSV-Trainer Frank Meyer zunächst Wirkung. Seine Mannschaft agierte wesentlich zielstrebiger. Zunächst hatte sie aber Pech bei zwei strittigen Abseits-Entscheidungen, die sie um einen möglichen Torerfolg brachten. Dem stand danach zweimal der Gäste-Keeper Gunnar Wellhausen im Weg als er gegen Rabe (51.) und den eingewechselten Kevin Lanzendörfer parierte (58.).

Die Gäste zeigten sich zunächst beeindruckt, fanden dann aber ihre Linie zurück. In der 65. Minute war es Matthias Kemper der auf der Linie klärte und damit das 0:3 verhinderte. Das fiel eine Viertelstunde später aber doch. Sedat Yanc, der kurz zuvor ins Spiel gekommen war schloss einen Konter (80.) erfolgreich ab.

Turbulente Schlussphase

Damit war die Entscheidung aber noch nicht gefallen. Der Treffer war eher der Auftakt einer turbulenten Schlussphase. Nach einem Foul an Danny Kühn verwandelte Daniel Hämsen den fälligen Strafstoß zum 1:3 (82.). Keine 120 Sekunden später zeigte der Unparteiische Cenk Kara erneut auf den Punkt. Diesmal war Rabe gefoult worden. Lanzendörfer ließ die Chance für weitere Spannung zu sorgen aber ungenutzt. Er scheiterte am glänzend reagierenden Wellhaus. Kurz darauf markierte Brandt auf der Gegenseite seinen dritten Treffer und macht damit den Sack endgültig zu.

„Das war unser erster Sieg in der Bezirksliga und der war völlig verdient“, freute sich Christian Olberding, Trainer des Aufsteigers. „Meine Mannschaft ist hier sehr diszipliniert aufgetreten. Die Befürchtung, dass die Partie noch einen ähnlichen Verlauf nehmen könnte wie zuletzt in Obenstrohe hatte ich zu keinem Zeitpunkt.“ Dort hatte der SVO ebenfalls 2:0 geführt am Ende aber noch 2:5 verloren.

Nach dem Sieg in Obenstrohe haben sie offenbar geglaubt sie seien die Größten. Das sind sie aber nicht, wie die beiden letzten Spiele deutlich gezeigt haben.
Frank Meyer, Trainer TSV Abbehausen

Frank Meyer war nach der Partie sichtlich angefressen, was nicht weiter verwunderlich war. „Meine Spieler müssen sich wieder auf ihre Fähigkeiten besinnen und gerade in solchen Spielen besser dagegenhalten. Nach dem Sieg in Obenstrohe haben sie offenbar geglaubt sie seien die Größten. Das sind sie aber nicht, wie die beiden letzten Spiele deutlich gezeigt haben. Auch in spielerischer Hinsicht müssen wir uns wieder steigern. Es darf nicht sein, dass die einfachsten Pässe nicht ankommen oder so schlampig gespielt werden, dass der Mitspieler damit in Schwierigkeiten gebracht wird“, ließ er nach der Partie seinem Frust freien Lauf.

Die Statistik

  • TSV: Sören Büsing – Matthias Kemper, Bjarne Böger, Nico Bischoff (46. Kevin Lanzendörfer), Benjamin Weber (64. Tom-Cedric Böger), Sebastian Rabe, Peter Neumann (71. Till Wickner), Fabian Strauß, Lennart Wohlrab, Danny Kühn, Daniel Hämsen.
  • Tore: 0:1 Brandt (6.), 0:2 Brandt (24.), 0:3 Yanc (80.), 1:3 Hämsen (82., Strafstoß), 1:4 Brandt (87.).

Die Bilder

Die Tabelle

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