Bezirksliga-Derby lässt viele Wünsche offen
Der TSV Abbehausen und der SV Brake trennen sich 2:2 - Spiel hatte keinen Sieger verdient
Ein katastrophaler Untergrund, ein Referee, dessen Entscheidungen auch schon einmal Raum für Diskussionen ließen und zwei in ihren fußballerischen Möglichkeiten limitierte Mannschaften. Ein richtig gutes Fußballspiel ist unter diesen Umständen kaum möglich. So war es auch im Bezirksliga-Derby zwischen dem TSV Abbehausen und dem SV Brake, das 2:2 endete. Ein gerechter Ausgang, denn den Sieg hätte keines der beiden Teams verdient gehabt.
Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, als die Platzverhältnisse zum ersten Mal Schicksal spielten. Ein Freistoß-Aufsetzer von Andre Böse nahm kurz vor Joris Langerenken ordentlich Fahrt auf, so dass der junge SVB-Keeper das Leder nur nach vorn abprallen lassen konnte. Niklas Budde staubte anschließend zur TSV-Führung ab. Aber wie gewonnen, so zerronnen. Nach elf Minuten vertändelte Maik Müller das Leder im eigenen Strafraum gegen Ilhan Tasyer. Dessen Querpass konnte Miklas Kunst mühelos über die Linie drücken.
Fehlpass-Festival
Anschließend entwickelte sich ein beidseitiges Fehlpass-Festival. Dennoch waren weitere Treffer möglich. Zunächst für die Braker. Nach einem Heber von Marcel Mark konnte Matthias Kemper für den bereits überwundenen Büsing-Ersatz Lars Trüper kurz vor der Linie klären (21.). In der 32. Minute blieb einer Einzelaktion von Jan Speer der Erfolg nur knapp versagt.
Nur 60 Sekunden später musste sich Langerenken mächtig strecken, um einen Böse-Distanzschuss zu entschärfen. Der lange Mittelfeld-Akteur des TSV war in diesen ersten 45 Minuten einer der wenigen Lichtblicke auf dem Feld. Der entscheidende Pass in die Tiefe wollte aber auch ihm nicht gelingen.
Erneute Führung mit dem Pausenpfiff
So war es eine weitere Standard-Situation nach der die Grün-Gelben mit dem Pausenpfiff erneut in Führung gingen. Nach einem Eckstoß bekamen die Kreisstädter das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Lennart Wohlrab nutzte das und netzte mit einem strammen Schuss aus acht Metern zum 2:1 ein.
In den zweiten 45 Minuten waren die Hausherren lange Zeit nicht zu einem konstruktiven Spielaufbau in der Lage. „Ich hatte den Eindruck, dass meine Mannschaft den Vorsprung nur noch verwalten wollte. Das war aber ganz anders abgesprochen“, so TSV-Trainer Frank Meyer, der mit der Punkteteilung aber nicht gänzlich unzufrieden war.
Jan Speer markiert den Ausgleich
Die Gäste waren nun zwar häufiger im Ballbesitz, wussten diesen Vorteil aber nicht gewinnbringend zu nutzen. „Wir haben große Probleme mit dem Untergrund gehabt. Außerdem sind wir mit dem kompromisslosen Zweikampfverhalten der Gastgeber nicht klargekommen“, erklärte der Braker Interimstrainer Loay Mohammed die mangelnde Durchschlagskraft vor dem Gäste-Tor. Er vermied es dabei ausdrücklich, Kritik am Spielleiter Tobias Treczoks zu üben. So zurückhaltend war der SVB-Anhang über weite Strecken der Partie nicht.
Der hatte nach 76 Minuten aber Grund, sich über eine Entscheidung des Unparteiischen zu freuen. Im Laufduell mit Lennart Wohlrab kam Jonas Kühl im TSV-Strafraum zu Fall. Ein glasklarer Elfmeter war das nicht. Eine absolute Fehlentscheidung aber auch nicht, denn immerhin hatte es eine leichte Berührung gegeben. Jan Speer ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen, verlud Trüper und bejubelte anschließend mit seinem Team das 2:2.
Zwei Feldverweise in der Schlusspase
Gerade einmal zwei Minuten später deutete der Referee im SVB-Strafraum auf den Punkt. Langerenken hatte sich nach dessen Ansicht mit zu viel Körpereinsatz gegen Tom Cedric Böger Raum verschafft, um seinen Abschlag ungehindert ausführen zu können. Den anschließenden Elfmeter von Niklas Budde konnte er zur Erleichterung des SVB-Anhangs aber parieren.
Mit den Höhepunkten vor den beiden Toren war es das aber auch schon fast. Dafür musste Treczoks aber zweimal in die Gesäßtasche greifen. Zunächst kassierte Bjarne Böger für sein zweites gelbwürdiges Foul zu Recht die Ampelkarte (83.). Ehe die Braker die nummerische Überlegenheit überhaupt nutzen konnten, waren auch sie nur noch zu zehnt. Der eingewechselte Dominik Schwarting kassierte für die Beleidigung eines Gegenspielers glatt Rot. Und dann hätte es fast doch noch einmal gescheppert. Nach einem weiteren Eckstoß wankte die SVB-Deckung erneut ganz bedenklich. Niklas Buddes Kopfball verfehlte aber knapp das Ziel.
Die Statistik
- TSV: Lars Trüper – Matthias Kemper, Maik Müller, Bjarne Böger, Andre Böse, Benjamin Weser, Niklas Budde, Eike Reesing (67. Christian Luga, Adrian Dettmers (73. Tom-Cedric Böger), Fabian Strauß (81. Peter Neumann), Lennart Wohlrab.
- SVB: Joris Langerrenken – Sascha Schwarze, Philipp Winkler, Jonas Kühl, Marcel Mark, Miklas Kunst, Ilhan Tasyer, Sezgin Tavan, (50. Dominik Schwarting), Andreas Cichon, Finn Landwehr, Jan Speer.
- Tore: 1:0 Budde (3.), 1:1 Kunst (11.), 2:1 Wohlrab (45.+2), 2:2 Speer (78.).
- Gelbrote Karte: Bjarne Böger (83., TSV).
- Rote Karte: Dominik Schwarting (86., SVB).