„Mensch, die müssen heute noch saufen“, rief ein HSG-Anhänger von der Tribüne und spielte somit auf die harte Verteidigung der Gäste an. Besonders in der ersten Halbzeit packte der Spitzenreiter TvdH Oldenburg gegen die HSG Blexer TB/SV Nordenham ordentlich zu und kaufte dem Aufsteiger durch die aggressive Defensive den Schneid ab. Doch mehr und mehr nahmen die Gastgeberinnen den Kampf an und konnten so den 19:18-Erfolg auf dem Blexer Sportlerball ordentlich feiern.
Die Gäste erwischten den besseren Start und führten nach fünf Minuten mit 3:0. Bei den Nordenhamerinnen lief in der Anfangsphase wenig zusammen. Viele Abschlüsse fanden nicht den Weg ins Tor. Zudem leistete sich die Mannschaft von Trainer Bernd Voskamp zu viele einfache Fehler.
HSG geht nach 28 Minuten erstmals in Führung
Janine Matschei führte ihre Mannschaft zurück ins Spiel. Sie erzielte drei der ersten fünf HSG-Treffer. So stand es nach 14 Minuten 5:5. Dann sahen Louisa Plump und Liska Stuhrmann innerhalb von kurzer Zeit jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe. Oldenburg nutzte die temporäre Überzahl und zog auf 8:6 davon. Allerdings hätten auch die Gäste bereits die eine oder andere Zeitstrafe sehen können. Doch besonders in den ersten 20 Minuten ließen die Schiedsrichter eine konsequente Linie vermissen, was später besser wurde.
So kam nach 20 Minuten die HSG ebenfalls in den Genuss, mit einer Spielerin mehr auf dem Parkett zu stehen. Erstmals in dieser Partie gingen die Gastgeberinnen in Führung (10:8 nach 28 Minuten). Noch vor der Pausensirene egalisierte der Tabellenführer den Rückstand. Mit dem 10:10 ging es in die Pause.
Svea Pargmann zeigt starke Paraden
Der zweite Abschnitt war zunächst von vielen Fehlwürfen und technischen Fehlern geprägt. Die zahlreichen Zuschauer mussten bis zur 36. Minute auf das erste Tor warten. Henrike Köhler traf zum 11:10 für die Gäste.
Louisa Plump und Janine Matschei stellten auf 12:11 für die HSG. Nun erwischte Torhüterin Svea Pargmann eine bärenstarke Phase. Sie zeigte einige Paraden und sorgte so dafür, dass sich ihr Team absetzen konnte. In der 46. Minute markierte die stark aufspielende Astrid Eilers das 16:12.
In der Schlussphase mehrfach die Vorentscheidung verpasst
Es sah alles nach einem sicheren Sieg für den Tabellendritten aus. Doch die Voskamp-Sieben verpasste es, in der Schlussphase für die Entscheidung zu sorgen. In doppelter Überzahl gelangen die Tore nicht. Janine Matschei und Astrid Ahlers verwarfen jeweils beim Stand von 18:16 einen Sieben-Meter. Insgesamt verwarf die HSG sechs (!) Siebenmeter. Dann traf Eilers zum 19:16 (55.). Und trotzdem war die Messe noch nicht gelesen.
Beim Stand von 19:17 verwarf Plump aus der Distanz. Im Gegenzug sah Celine Bohlken eine Zwei-Minuten-Strafe und Sonja Kiel verkürzte 79 Sekunden vor dem Ende auf 18:19. Es wurde noch einmal richtig spannend.
Auch Kiel sah 54 Sekunden vor dem Schluss eine Zeitstrafe. Nun hieß es: Fünf gegen Fünf. Die Nordenhamerinnen spielten ihren Ballbesitz aus und nahmen noch eine Auszeit. Dann verloren sie kurz vor dem Ende den Ball. Ein weiter Pass wurde von einer Oldenburgerinnen gefangen, sie drehte sich um und hatte freie Bahn. In diesem Moment ertönte die Sirene und der Angriff konnte nicht mehr abgeschlossen werden. So blieb es beim 19:18 für die HSG.
Die Statistik
- HSG: Svea Pargmann/Benita Menzel – Liska Stuhrmann (1), Celine Bohlken, Astrid Eilers (3), Katharina Onken, Natascha Okorn, Nathalie Harries (1), Isabelle Wolle, Sabrina Flügger, Judith Reins (1), Janine Matschei (7), Louisa Plump (6), Cathleen Henzel.