Hochspannung und Dramatik in Abbehausen
TSV überwintert nach 5:4-Erfolg gegen Hude auf Platz acht
Hochspannung war im letzten Spiel des Jahres beim TSV Abbehausen angesagt. Mit 5:4 setzte sich die Elf von Trainer Frank Meyer gegen den FC Hude durch. Dabei mussten die Hausherren trotz einer Drei-Tore-Führung (4:1) zur Pause bis zum Ende der insgesamt 99-minütigen Spielzeit um den Erfolg bangen. Das Überwintern auf einem Abstiegsrang haben sich die Grün-Gelben damit erspart und sich sogar auf Rang acht vorgeschoben.
Nach ereignisarmen ersten zehn Minuten nahm die Partie mit der ersten Torchance Fahrt auf. Die hatten die Gäste durch Jannik Meyer, der aus abseitsverdächtiger Position an TSV-Schlussmann Sören Büsing scheiterte. Nun hatten zunächst die Gäste mehr vom Spiel und gingen nicht unverdient in Führung. Nach einem Eckstoß bekam die Heimelf den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Das nutzte FCH-Kapitän Nils Hellemann zum 0:1 (19.).
Hattrick in sieben Minuten
Dieser Treffer hinterließ Wirkung beim TSV, der sich zwar um Spielkontrolle bemühte, sie zunächst aber nicht erlangte. So musste Büsing in zwei weiteren Situationen rettend eingreifen, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Daher fiel auch der Ausgleich in der 29. Minute eher unerwartet. Diesmal war die Gäste-Deckung nach einem Eckstoß nicht im Bilde. Adrian Dettmers war zur Stelle und markierte das 1:1.
Dieser Treffer wiederum hatte belebende Wirkung auf die Heim-Elf. Kurz darauf vergaben zunächst Tom Cedric Böger und dann Bünyamin Kapakli das mögliche 2:1. Es folgte der Auftritt von Dennis Wego, dem innerhalb von sieben Minuten ein Hattrick gelang. Nach einem schnellen Angriff über den rechten Flügel netzte der TSV-Youngster eine Böger-Flanke zum 2:1 (33.) ein. Drei Minuten später bekam er das Leder von Adrian Dettmers maßgerecht serviert – 3:1 (36.). Und dann verwertete Wego eine Freistoß-Vorlage von Andre Böse zum 4:1 (39.) Adrian Dettmers hätte diesen Vorsprung unmittelbar vor dem Pausenpfiff sogar noch ausbauen können, traf aber nur den Pfosten.
Gäste bleiben am Drücker
Natürlich war jedem im Abbehauser Lager klar, dass sich die Gäste noch nicht geschlagen geben würden. Dennoch waren die TSV-Akteure unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gedanklich noch nicht auf dem Platz und kassierten schon in der 47. Minute das 4:2 durch Ingmar Peters. Aber die Gastgeber schlugen zurück Böger war nach einer Flanke von Benjamin Weser zur Stelle und markierte das 5:2.
Damit war die Messe aber noch nicht gelesen, denn die Gäste ließen sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen und drängten auf den dritten Treffer. Der blieb ihnen auch nicht verwehrt. Aaron Lepthien nutzte das zögerliche Eingreifen der TSV-Deckung zum 5:3 (61.). Der FCH blieb am Drücker und konnte in der 70. Minute sogar auf 5:4 verkürzen. Diesem Treffer ging ein Missverständnis in der TSV-Deckung voraus. Nutznießer war Hudes Baris Sarikaya.
Rabe durch den Schlusspfiff ausgebremst
Natürlich verstärkten die Gäste den Druck nun noch mehr, während es dem TSV kaum noch gelang für Entlastung zu sorgen. Die letzte Viertelstunde musste er sogar in Unterzahl bestreiten. Nach einem unnötigen Foul an der Mittellinie kassierte Dennis Wego zum zweiten Mal Gelb und somit Gelbrot. „Das war überflüssig, aber ich habe meinen Gegenspieler in dieser Situation überhaupt nicht gesehen“, so der Übeltäter, der sich am Ende aber auch ein bisschen wie der Matchwinner fühlen durfte.
Mit großem Einsatz, Glück und Geschick brachten seine Mitspieler den knappen Vorsprung in der verbleibenden Spielzeit und der neunminütigen Nachspielzeit über die Runden. Dabei gestatteten sie den Gästen in dieser Phase keine Großchance mehr. Dagegen war Sebastian Rabe, der in der Innenverteidigung eine überzeugende Leistung bot, auf dem Weg zum 6:4. Er hatte das leere Gäste-Tor vor sich, wurde aber durch den Schlusspfiff des insgesamt guten Spielleiters Fabian Becker gebremst.
Auch wenn wir jetzt die Distanz zur gefährdeten Tabellenregion vergrößert haben, geht der Abstiegskampf für uns in den noch zu absolvierenden elf Begegnungen mit der gleichen Intensität weiter.
Frank Meyer, Trainer TSV Abbehausen
Frank Meyer, der seine Elf immer wieder lautstark angetrieben hatte, war sichtlich geschafft von dem 99-minütigen Krimi: „Schon wieder haben wir mit einem klaren Vorsprung im Rücken nicht die Ruhe gehabt, die Partie locker runterzuspielen. Das lag zum Teil auch daran, dass uns etliche Stammspieler nicht zur Verfügung standen Den Akteuren, die heute auf dem Platz standen, muss ich für ihren kämpferischen Einsatz aber ein großes Lob aussprechen. Auch wenn wir jetzt die Distanz zur gefährdeten Tabellenregion vergrößert haben, geht der Abstiegskampf für uns in den noch zu absolvierenden elf Begegnungen mit der gleichen Intensität weiter.“
Die Statistik
- TSV: Sören Büsing – Maik Müller, Peter Neumann, Andre Böse, Benjamin Weser, Dennis Wego, Sebastian Rabe, Adrian Dettmers, Fabian Strauß (80. Till Wickner), Tom Cedric Böger (84. Normen Hartmann), Bünyamin Kapakli.
- Tore: 0:1 Hellemann (19.), 1:1 Dettmers (29.), 2:1 Wego 33.), 3:1 Wego (36.), 4:1 Wego (39.), 4:2 Peters (47.), 5:2 Böger (52.), 5:3 Lepthien (61.), 5:4 Sarikaya (67.).
- Gelbrote Karte: Wego (75., TSV).