Umdenken in allen Bereichen

DFB: Selbstzufriedenheit war nach 2017 Fehl am Platz

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Erinnern Sie sich noch an den Juni 2017? Nein? Sollten Sie aber. Damals gab es nämlich noch sportliche Erfolge zu feiern beim Deutschen Fußballbund. Die U-21 war gerade Europameister geworden und die A-Mannschaft hatte mit einer B-Besetzung den Confederations-Cup in Russland gewonnen.

Nun, gut 15 Monate später, wissen wir alle, dass die danach einsetzende Selbstzufriedenheit völlig fehl am Platz war. Die hätte spätestens nach dem blamablen WM-Aus einem Umdenken bei allen Entscheidungsträgern weichen müssen. Aber nichts dergleichen ist geschehen. Da wird sogar eine Niederlage nach einem halbwegs guten Spiel, wie jetzt gegen Frankreich, viel zu positiv bewertet.

Neustart der Nachwuchsarbeit ist notwendig

Dabei wird es allerhöchste Zeit, dass sie sich beim DFB hinterfragen, ob sie noch zeitgemäß arbeiten. Die Feststellung von U21-Trainer Stefan Kuntz, lässt daran starke Zweifel aufkommen. Demnach hat es in den Nachwuchsteams pro Jahrgang in der Vergangenheit immer sechs bis sieben Talente gegeben, die internationalen Ansprüchen gerecht wurden. Aktuell sind es noch zwei bis drei sind. Da müssten eigentlich bei allen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen und sie zu einem Umdenken in der Nachwuchsarbeit veranlassen. Ich befürchte jedoch, dass dieses Thema beim DFB auf der Prioritätenlisten noch relativ weit hinten angesiedelt ist.

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Und einen Plan B haben sie sicherlich auch noch nicht für den Fall, dass es auch im Rückspiel gegen die Holländer schief geht. Spätestens dann sind Jogi Löw und auch Sportdirektor Oliver Bierhoff nicht mehr zu halten.

Effenberg, Matthäus, Ballack, Scholl oder Lahm?

Fehlende Alternativen dürfen auf jeden Fall kein Argument sein, an ihnen festzuhalten. Außerdem gibt es sie ja. Der Noch-Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch gibt sein Amt bald ab. Bislang hat der frühere HSV-Profi noch jedes schwächelnde Auswahlteam auf Kurs gebracht. Allerdings ist fraglich, ob er seinen angestrebten Ruhestand tatsächlich noch einmal zwei Jahre bis zur EM 2020 verschieben will.

Vielleicht wäre es aber auch eine Überlegung wert, erneut einen Quereinsteiger, wie es 2004 Jürgen Klinsmann war, für diesen so wichtigen Posten zu gewinnen. Es muss aber jemand sein, der sich wirklich nur auf seine sportliche Reputation berufen kann. Bislang eher als Dampfplauderer bekannte Personen wie Stefan Effenberg oder Lothar Matthäus wären dagegen wenig hilfreich. Das gilt wohl auch für Mehmet Scholl, der mit seiner Forderung in der Taktik-Schulung umzudenken. Leider kam seine drastisch formulierte Kritik bei den Kollegen in der Bundesliga nicht so gut an. Philipp Lahm und Michael Ballack wären vielleicht geeignete Kandidaten gewesen. Aber die haben sich zuletzt mit ihren Wortbeiträgen auch eher ins Abseits gestellt.

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