Ein Abgang mit Stil

Gerold Steindor zeigt sich nach Entlassung sachlich

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Nüchtern und sachlich, so wie man es von ihm gewohnt ist, kommentiert Gerold Steindor seine Entlassung als Trainer des Landesliga-Schlusslichts SV Brake: „Jürgen Damsch und ich wussten vor der Saison worauf wir uns einlassen. Wenn dann die erhofften Ergebnisse ausbleiben greifen eben die üblichen Mechanismen. Und da trifft es den oder die Trainer ja in der Regel zuerst.“

Den Einwand, dass aufgrund der Abgänge einiger Leistungsträger vor der Saison, der angestrebte Klassenerhalt ein schon fast aussichtsloses Unterfangen war, wollte Steindor so nicht stehen lassen. „Natürlich war uns allen klar, dass es sehr schwer werden würde. Aber ich bin mir nach wie vor sicher, dass genügend fußballerische Substanz vorhanden ist, um die Liga zu halten“, will er auch die personelle Entwicklung nicht als Alibi für das bislang enttäuschende Abschneiden nutzen.

Vorgang bleibt unkommentiert

Mit der Tatsache, dass am Ende wohl die gegenüber dem Vorstand geäußerte Kritik aus dem Mannschaftsrat ausschlaggebend war für die Trennung, will er sich nicht weiter auseinandersetzen. „Ich weiß aus meiner langjährigen Erfahrung, dass es immer Spieler gibt, die unzufrieden sind. Damit muss man als Trainer leben. Aber allein schon aus Respekt vor der Mannschaft und dem Verein lasse ich diesen Vorgang unkommentiert“, macht Steindor deutlich.

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Dabei verweist er darauf, dass er auf die Zeit beim SV und dessen Vorgängerklub VfL Brake gern zurückblickt. Mit Unterbrechungen stand er insgesamt dreimal bei den Kreisstädtern in der sportlichen Verantwortung und kann dabei auf einige Erfolge verweisen. Neben dem Titelgewinn in der vergangenen Saison und der vorangegangenen Vizemeisterschaft führte er die Mannschaft außerdem noch dreimal in Folge zum Bezirkspokal-Sieg.

Ende der Trainerlaufbahn?

Diese Erinnerungen will er sich durch die jetzt erfolgte Trennung nicht trüben lassen. Ganz im Gegenteil. „Ich wünsche allen Beteiligten aber vor allem Lars Bechstein viel Erfolg und würde mich ehrlich freuen, wenn dem SV Brake am Ende der Klassenerhalt gelingt“, zeigt der Coach, der am Freitag seinen 68. Geburtstag feiert, auch in dieser Situation Größe.

Ich wünsche allen Beteiligten aber vor allem Lars Bechstein viel Erfolg und würde mich ehrlich freuen, wenn dem SV Brake am Ende der Klassenerhalt gelingt.
Gerold Steindor, ehemaliger Trainer des SV Brake

Ob  er seine Trainerlaufbahn nun beendet, ließ er zunächst noch offen: „Eigentlich bin ich ja nun in einem Alter, in dem man ans Aufhören denken kann. Aber ich will auch nichts ausschließen. Bei einem reizvollen Angebot könnte es durchaus ein Comeback geben.“

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