Kreisstädter haben den Klassenerhalt noch lange nicht abgeschrieben

Bis zum Klassenerhalt ist es noch ein weiter Weg. Mit dem 4:2-Erfolg gegen den Tabellenfünften BW Papenburg ist dem SV Brake ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen. Dabei wusste das Landesliga-Schlusslicht mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu überzeugen. Außerdem hatte es mit dem Doppeltorschützen Frederik Voltmann den herausragenden Akteur des Spiels in seinen Reihen.

”Ich weiß nicht, ob das mein bestes Spiel im SVB-Dress war, aber es war auf jeden Fall eines meiner besseren. Ich bin froh, dass ich damit zum so wichtigen Sieg meinen Beitrag leisten konnte”, gab sich der Angreifer nach der Partie bescheiden. Diese Bescheidenheit war aber nicht nötig, denn mit zwei selbst erzielten Treffern und einer Torvorlage hatte er großen Anteil am späteren Sieg.

Großer läuferischer Einsatz beim SVB

Natürlich war er nicht allein für diesen Erfolg verantwortlich. Mit großem läuferischen Einsatz sorgte die gesamte SVB-Elf dafür, dass die mit Aufstiegsambitionen angereisten Emsländer in den ersten 45 Minuten keine nennenswerten Offensivaktionen zustande brachten. Auf der Gegenseite tat sich die Bechstein-Elf zunächst aber auch schwer gegen die ebenfalls aufmerksame Gäste-Hintermannschaft.

Die erste gefährliche Aktion gab es nach einer Viertelstunde als Christopher Nickel mit einem Schrägschuss das BW-Gehäuse verfehlte. Als Patrick Lahrmann im SVB-Gehäuse einen ersten Torschuss parieren musste, war schon mehr als eine halbe Stunde gespielt.

Frederik Voltmann per Direktschuss

Die Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts stand dann ganz im Zeichen der Hausherren. Nach einer Kopfball-Verlängerung von Christopher Nickel hatte Voltmann plötzlich freie Bahn. Mit einem knallharten Direktschuss von der Strafraumgrenze sorgte er für die umjubelte SVB-Führung (36.).

Die hätte Norman Preuß kurz darauf beinahe ausgebaut. Seinen flach getretenen Freistoß konnte Gäste-Keeper Daniel Lass aber noch parieren. 120 Sekunden vor dem Pausenpfiff trat Preuß erneut zum Freistoß an. Den brachte er als Flanke vor das Tor, wo Marius Harenberg am höchsten sprang und per Kopf zum 2:0-Halbzeitstand traf.

Christopher Nickel netzt zum 3:0 ein

Die Hausherren ließen auch nach dem Wechsel nicht locker und setzten den Gast weiter unter Druck. Der Lohn für das Engagement ließ nicht lange auf sich warten. Ilhan Tasyer hatte Voltmann mit einem Pass in die Tiefe bedient. Der zeigte anschließen viel Übersicht und legte quer auf Christopher Nickel, der zum 3:0 (52.) einschob.

So ganz kampflos wollten sich die bis dahin zu verhalten agierenden Gäste aber doch nicht geschlagen geben. Sie erhöhten jetzt den Druck, während bei den Hausherren so ein bisschen die Ordnung verloren ging. Oft wurden die Bälle überhastet aus der Gefahrenzone befördert. Dadurch wurden gute Kontermöglichkeiten schon im Keim erstickt.

Braker geraten mehr und mehr unter Druck

Richtig Aufwind bekamen die Emsländer nach 67 Minuten als dem kurz zuvor eingewechselten Niklas Papen der Anschlusstreffer gelang. Jetzt gerieten die Braker von Minute zu Minute mehr unter Druck. Drei Minuten vor dem Abpfiff geriet der SVB-Sieg dann kurzzeitig ernsthaft in Gefahr. Nach einem Lattenabpraller war Marek Janssen zur Stelle und staubte zum 3:2 ab. Aus Sicht der Hausherren hätte dieser Treffer aber nicht zählen dürfen, da es zuvor ein Foul an Dennis Pleus gegeben hatte. Alles reklamieren half aber nichts. Der Treffer zählte.

Anschließend zeigte die Elf um Kapitän Patrick Lahrmann genau die richtige Reaktion und nutzt den Raum zu einem gelungenen Konter. Miklas Kunst scheiterte zwar freistehend am Gäste-Schlussmann, dafür stand Frederik Voltmann aber goldrichtig und drückte den Abpraller zum 4:2-Endstand über die Linie.

Das war eine insgesamt gute Leistung meiner Mannschaft, die mit einem verdienten Sieg belohnt wurde.
Lars Bechstein, Trainer SV Brake

„Das war eine insgesamt gute Leistung meiner Mannschaft, die mit einem verdienten Sieg belohnt wurde“, zeigte sich SVB-Trainer Lars Bechstein sehr zufrieden. Nicht so gut gefallen hatte ihm, dass seine Mannschaft in der Schlussphase ihre Linie verloren hatte. „Da ist die Ordnung ein bisschen durcheinander geraten. Daran müssen wir noch arbeiten. Das soll die gute Gesamtleistung aber nicht schmälern“, zeigte er sich nachsichtig.

• SVB: Patrick Lahrmann – Marius Sean Harenberg, Jan-Niklas Wiese, Ilhan Tasyer (63. Miklas Kunst), Christopher Nickel (77. Jan Speer), Frederik Voltmann, Mathes Rakow, Bastian Asmus, Kevin Heidenreich, Norman Preuß (84. Luke Bleckmann), Dennis Pleus.
• Tore: 1:0 Voltmann (36.), 2:0 Harenberg (43.), 3:0 Nickel (53.), 3:1 Papen (67.), 3:2 Janssen (87.), 4:2 Voltmann (90.+2).