Ein Stück Esenshammer Sportgeschichte ist beendet

Der SRE-Vorsitzende Siegfried Adamietz hat sich 33 Jahre lang mit viel Herzblut für den den TVE und SRE engagiert - Nun gibt es vorerst keinen Fußball mehr in Esenshamm

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Die Nachricht verbreitete sich am Dienstagabend wie ein Lauffeuer. Der Vorstand von Schwarz-Rot Esenshamm verkündete seinen Spielern nach dem Training, dass die Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurückgezogen wird. Aus gesundheitlichen Gründen zog der SRE-Vorsitzende Siegfried Adamietz die Reißleine.

Somit endet ein Stück Esenshammer Sportgeschichte, die Adamietz entscheidend geprägt hat. Er engagierte sich seit 1987 für den Fußball in dem Dorfverein. Erst war er Trainer beim TV Esenshamm. 1991 übernahm er das Amt des Spartenleiters. Der sportliche Erfolg ließ sich sehen. Die Esenshammer stiegen bis in die Landesliga auf – das ist die höchste Spielklasse des Bezirks Weser-Ems. Dadurch erlang der Klub überregionale Bekanntheit.

Aus dem TVE wird der Schwarz-Rot Esenshamm

Seit dem 25. September existiert der Verein Schwarz-Rot Esenshamm. „Der TV Esenshamm wollte aus Kostengründen keine Fußballsparte mehr haben“, sagte Adamietz damals. Hätte der damalige Abteilungsleiter nicht die Idee eines neuen Vereins gehabt, wäre der Fußball in Esenshamm Geschichte gewesen. Am 1. Juli 2016 nahm der SRE den Spielbetrieb in die Kreisliga auf. In der vergangenen Saison stieg die Mannschaft als souveräner Meister in die Bezirksliga auf. In dieser wird sie allerdings kein Spiel mehr bestreiten.

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Denn am Dienstagabend trafen sich der Vorsitzende Siegfried Adamietz und der zweite Vorsitzende Ralf Schulze mit der Mannschaft, um nach dem Training im Vereinsheim die Zukunft des Teams zu besprechen.

Adamietz bedankt sich bei seinen Wegbegleitern

„Leider sind einige gesundheitliche Einschläge in den vergangenen drei Monaten und eine anstehende Operation im Herbst nicht spurlos an Siegfried Adamietz vorbeigegangen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. „Durch das Verhalten einiger Spieler und die stetig abnehmende Anzahl an Sponsoren ist der Fußball kein positiver Ausgleich mehr, sondern eine zusätzliche Belastung.“

Die Vereinsarbeit hat zuletzt einen negativen Einfluss auf den Gesundheitszustand von Adamietz genommen. „Ich habe mich 33 Jahre lang mit Herzblut für den Esenshammer Fußball engagiert. Gesundheitliche Gründe sind ausschlaggebend für meinen Rückzug“, sagte Adamietz auf Nachfrage. Er bedankt sich im Namen des Vereins bei allen langjährigen Unterstützern und Spielern, Herrn Cremer, Helmut Rohde, Sascha Wachsmann und den treuen Fans, die Woche für Woche mit ihrer Eintrittskarte den Fußball unterstützt haben.

Einige Spieler wollen unter den neuen Umständen nicht weiter machen

In der Pressemitteilung des Vereins heißt es weiter: „Herr Adamietz wird nun mehr Zeit für die Familie und der Verbesserung seines Gesundheitszustandes aufwenden können. Er hofft, einige alte Weggefährten ab und an auf einem Plausch zu treffen. Der Lauf der Zeit hat jetzt auch den Fußball in Esenshamm erreicht. Nach dem tollen Aufstieg folgte jetzt die Ernüchterung mit dem bitteren Ende.“

Auch ohne das Engagement des SRE-Vorsitzenden hätten die Schwarz-Roten weiter am Spielbetrieb in der Bezirksliga teilnehmen können. „Zu viele Spieler haben gesagt, dass sie unter diesen Umständen nicht mehr für Esenshamm spielen möchten. Das bedauere ich sehr. Wir hätten aber keine schlagkräftige Mannschaft mehr stellen können“, sagt Spielertrainer Bünyamin Kapakli, der seit vielen Jahren für Esenshamm aktiv war und unzählige Tore geschossen hat.

Bezirksliga-Staffelleiter Frank Schulte liegt die offizielle Abmeldung der Schwarz-Roten aus der Bezirksliga noch nicht vor. „Sollte es so kommen, steht Esenshamm als erster Absteiger der Liga fest“, sagt er. Der Staffelleiter weiter: „Wenn die Spieler im eigenen Verein keine Spielmöglichkeit mehr haben, dann sind sie für anderen Vereine sofort spielberechtigt.“ Da die Schwarz-Roten nur über eine Herrenmannschaft verfügen, dürften sich die SRE-Akteure nun zeitnah anderen Klubs anschließen.