Ein Wechselbad der Gefühle für den SV Brake
Kreisstädter holen wichtigen 3:2-Heimerfolg gegen den FC Rastede - Jan Speer trifft doppelt
Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte der Anhang des SV Brake am gestrigen Spieltag gegen den FC Rastede. Eine souveräne 2:0 Führung zur Halbzeit, der 2:2 Ausgleich in der 81. Minute und der siegbringende Elfmeter für den SV Brake zum 3:2 (84.) ließen den SVB-Anhang am Ende jubeln.
Der SV Brake präsentierte sich in der ersten Hälfte von seiner besten Seite. Mit schnellem Spiel aus der Deckung heraus gaben die Kreisstädter dem Tabellendritten einige Rätsel aus. Bereits nach 11 Minuten konnte die Heim-Eelf das erste Mal jubeln. Ein vollkommen misslungener Pass von Torhüter Max Braun landete genau in die Füße von Miklas Kunst. Der Braker Torjäger nahm das Geschenk dankend an und verwandelte aus 20 Meter ins leere Tor zum 1:0.
Rasteder Offensive kommt nicht zur Entfaltung
Bereits zuvor unterlief dem FC-Keeper ein ähnliches Missgeschick, welches aber ohne Folgen blieb. Die erste Chance (17.) der Gäste vereitelte Keeper Langerenken per Fußabwehr gegen Müller. Es blieb die einzige nennenswerte Aktion vor dem Braker Gehäuse, was gegen die starke Offensive mit Julian Milz, Sergej Müller und Christopher Nickel für die tolle Defensivleistung der Gastgeber spricht.
Was an Flanken vor das Tor von Langerenken segelte, pflügte der lange Braker Keeper fehlerlos aus der Luft. Im Gegensatz zu den vorherigen Heimspielen bestach bei den Hausherren das schnelle Umschaltspiel. Immer wieder sorgten diese Angriffe über die Flügel für dicke Luft im Rasteder Strafraum. Die Folge war der sehenswerte von Jan Speer zum 2:0 (22.). Eine verunglückte Kopfballabwehr bahnte den Weg zu einem unwiderstehlichen Antritt des pfeilschnellen Speer, der zwei Abwehrspieler stehen ließ und eiskalt vollendete.
Braker verpassen das 3:0
Einziges Manko der Platzhirsche war im Anschluss die Chancenverwertung. So vergaben Andreas Cichon (26.), Jonas Kühl (32.) und Miklas Kunst (35.), wieder nach einem Speer Solo, das mögliche 3:0. „Könnt ihr Mal mit dieser Scheiße aufhören“ so ein zorniger Gästetrainer nach dem X-ten Flankenball den Langerenken mühelos abfing. Einen Schuss durch Julian Milz aus 22 Metern, den Langerenken zur Eck boxte, war die einzige Ausbeute des Tabellendritten vor der Pause.
Nicht ganz so konzentriert kam der SVB aus der Kabine. Zwar hielt die Abwehr um die überragenden Innenverteidiger Pleus und Schwarze die Rasteder Angreifer weiter in Schach, aber die guten Angriffsaktionen der Heim-Elf blieben für lange Zeit aus. Ein Freistoß durch Cichon war das erste Ausrufezeichen der Braker nach gut einer Stunde, dem allerdings die größte Chance (62.) gleich darauf folgte.
Ex-Braker Nickel verkürzt auf 1:2
Dominik Schwarting überlistete Torhüter Braun mit einem Heber, das Leder fiel von der Latte ins Feld vor die Füße von Miklas Kunst. Der ansonsten treffsichere Kunst schob den Ball zum Entsetzen seiner Mitspieler neben das Tor. Chance zum 3:0 vertan und das rächte sich bitter. Den Gästen gelang durch einen Freistoß vom Ex-Braker Nickel aus 20 Metern der 2:1 (65.) Anschlusstreffer. Allerdings wurde der Ball in Billardmanier dabei mehrfach abgefälscht.
Dadurch bekam Rastede Oberwasser und tauchte mehrfach brenzlig vor dem Langerenken Tor auf. Sergej Müller (74.) und Sebastian Brehmer (76.) scheiterten jeweils nur äußerst knapp am 2:2. Der SVB kam nun reichlich ins Schwimmen, konnte sich nicht mehr richtig befreien und kassierte in der 81. Minute den 2:2 Ausgleich. Eine lange Flanke vollendete Sergej Müller per Kopfball gegen den chancenlosen Langerenken.
Elfmeter sorgt für die Entscheidung
Der Jubel auf Rasteder Seite war kaum verklungen, da schlugen die Hausherren noch einmal zu. Der eingewechselte Tasyer spurtete in den Strafraum und wurde dort regelrecht umgesenst. Klarer Fall Elfmeter, was die Gäste erstaunlicher Weise nicht wahrhaben wollten. Jan Speer verwandelte sicher zum 3:2 (84.).
Es folgte eine turbulente Schlussphase mit reichlich Hektik und Rudelbildungen sowie eine folgenlose fünf Minütige Nachspielzeit. Am Ende jubelte der SVB über den so wichtigen Dreier.
Jasper zeigt sich zufrieden
Trainer Stefan Jasper, SVB, meinte: „Wir haben eine überragende erste Hälfte gespielt und hätten höher führen können. Wir haben ein gutes Positionsspiel gehabt und uns im Mittelfeld überzahl erspielt. In der zweiten Hälfte haben wir zum Teil aufgehört Fußball zu spielen. Aber die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und am Ende verdient gewonnen.“
Sein Gegenüber, Daniel Nolan, war stinksauer: „Zur Halbzeit führte Brake verdient. Die zweite Halbzeit hat uns der Schiedsrichter verloren. Das Foulspiel zum Elfmeter war klar vor dem Strafraum. Brake war erwartet schwer zu bespielen.“ Der Ex-Braker Nickel sprach, „von einer schwachen ersten Halbzeit seiner Elf. So wie in den vergangenen Spiele müssen wir einen Rückstand hinter her laufen,“ ärgerte sich der Blondschopf.
Die Statistik
- SVB: Joris Langerenken – Sascha Schwarze, Jonas Kühl, Tarik Maltas, Dominik Schwarting (79. Ilhan Tasyer), Miklas Kunst, Andreas Cichon, Finn Landwehr, Jan Speer (90. Philipp Winkler), Dennis Pleus, Norman Preuß (89 Jannik Heyer).
- Tore: 1:0 Kunst (11.) 2:2 Speer (22.) 2:1 Nickel (65.) 2:2 Müller (81.) 3:2 Speer (84./FE)