ER10 bezwingt den Squash-King mit 11:0

In der Halle des TK Nordenham spielen sich unglaubliche Szenen ab

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Es schien mal wieder einer dieser tristen Wintertage irgendwann im Januar 2021 zu werden. Die Corona-Pandemie war im vollen Gange. Schon seit einigen Wochen befand sich nahezu die ganze Welt in einem Lockdown. Auch in Abbehausen war an Socialising kaum zu denken.

Das Wetter draußen lädt zum Trübsal blasen ein. Eine Mischung aus Regen und Schnee fällt den Himmel runter und lässt den kalten, windigen Tag noch unattraktiver erscheinen. Seit nunmehr neun Monaten arbeite ich im Home-Office, auch hier treffe ich keine Menschenseele. Mein Arbeitgeber hat vor einem Monat beschlossen, den Standort zukünftig zu schließen – Life sucks!

Eine innere Stimme flüstert: „Trau Dir“

Andre Böse, alias der Squash-King von Nordenham fragt an, eine Runde zu spielen. Noch nie habe ich gegen ihn gewinnen können. Und somit geht es mir wie der gesamten Menschheit. Warum sollte ich also an diesem Tag mir noch die nächste Demütigung geben. „Raff dich auf Junge, trau Dir“ höre ich eine innere Stimme zu mir sagen. Im nächsten Moment fange ich lauthals an zu fluchen – ein ehemaliger Fußballtrainer hat es in mein Unterbewusstsein geschafft „Trau Dir…“. Kopfschüttelnd laufe ich gegen eine Zimmertür.

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Der Squash-King lässt nicht locker, will nun sogar eine Uhrzeit wissen. Ich denke mir „was soll’s, schlimmer wird’s nimmer“, und bestätige zugleich seine Squash-Anfrage.

Der Schläger fliegt gegen die Wand

Einige Stunden später trafen wir in der Squash-Halle ein. Wohlwissend was passieren wird. Die ersten Bälle sind gespielt und the King (nicht zu verwechseln mit the Hives), fängt an mich auseinander zu nehmen. Frust kommt auf, innerlich brodel ich. Der Squash-Schläger fliegt gegen die Wand nachdem auch der zweite Satz verloren wurde.

Später dann ging es an den letzten Satz. „Spiel nicht nach Andre hin“ sagt wieder die innere Stimme – Mist, die anderen Worte meines ehemaligen Fußball-Trainers sind immer noch in meinem Kopf. Aber ich nehme es mir zu Herzen. Hole schnell die ersten 5 Punkte in dem Satz. Andre merkt meine wuchtigen Schläge und kommt vom Thron herunter. Die Ballwechsel werden enger und umkämpfter. Präzision, Kraft und Harmonie zwischen Schläger und mir entstehen. Andre – the Squash King – fängt an wackelige Knie zu bekommen.

Elf zu NULL -> zu NULL!

Es steht 10:0 – ich brauche nur noch einen Punkt. Mit mal spüre ich einen stechenden Schmerz in der Wade. Diese wird innerhalb kürzester Zeit knallrot und der Abdruck einen Squash-Balles ist deutlich zu erkennen. Andre traf mich wuchtig mit dem Ball, ließ es aber nach einem Unfall aussehen. Er wollte mich ausschalten, das war mir klar. Umso entschlossener ging ich in Wiederholungs-Ballwechsel. Zack – da war es Geschehen. Mit einer frechen Lupfer-Angabe bezwang ich ihn. Der Ball stelzte kaum und the King war besiegt. Und nicht nur irgendwie, sondern elf zu NULL -> zu NULL! Lachend, strahlend, wohlwollend verließ ich die Halle. Was hatte dieser Tag nur noch für eine wunderschöne Überraschung parat.

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