ESV Nordenham gewinnt torreiches Wesermarsch-Derby

Eintracht gewinnt beim AT Rodenkirchen mit 8:3

Der ESV Nordenham gewann sein Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht AT Rodenkirchen am Sonntagnachmittag mit 8:3. Jan Drieling (ESV) und Jalan Griffin (ATR) schnürten jeweils einen Doppelpack.

Trotz des am Ende deutlichen Sieges ging das Spiel zunächst in eine andere Richtung: Die Hausherren wollten den stimmungsvollen Zuschauern etwas bieten, waren auch anfangs das druckvollere Team. Die Gäste hingegen spielten abwartend. Ein zu ungenauer Rückpass von der rechten ESV-Seite landete genau im Lauf von Jalan Griffin, der auf das Tor zugehen und einnetzen konnte (14.).

Sulaymans 9. Treffer als Innenverteidiger

Diese Führung hatte jedoch nicht lange Bestand: Wie schon häufiger in den vergangenen Partien war es erneut eine Drieling/Sulayman-Kombination, die den ESV jubeln ließ. Ein Freistoß links vom ATR-Strafraum brachte Jan Drieling an den langen Pfosten, Mohamad Sulayman war zur Stelle und nickte ein (17.) – sein 9. Saisontreffer als Innenverteidiger. Nach einer halben Stunde musste der Torschütze den Platz allerdings mit Leisten-Beschwerden verlassen. Anschließend hatte Jalan Griffin die Chance den ATR wieder in Front zu schießen, sein Abschluss war jedoch zu ungenau und landete über dem Kasten.

Kurz darauf drehten die Gäste die Partie: Einen schönen Pass von Jan Cordes aus der Zentrale konnte Manuel Müller gut annehmen und schließlich verwerten (25.). Anschließend hätten die ESV-Kicker gerne einen Handelfmeter bekommen. Michel von Borstel nahm einen hohen Ball an und brachte ihn unter seine Kontrolle, zuvor prallte die Kugel jedoch von seinem Oberschenkel an den ausgestreckten Arm – nicht ahndungswürdig für das Elsflether Schiedsrichtergespann.

Jan Drieling trifft zum 3:1 zur Pause

Im weiteren Verlauf hätte allen voran Mirco Strietzel den ESV bereits frühzeitig auf die Siegerstraße bringen können, er scheiterte aber zumeist an Keeper Luca Finn Baudis.

Für etwas Ruhe in der Partie sorgte dann der Vorlagengeber zum 1:1-Ausgleich, Kapitän Jan Drieling. ATR-Keeper Baudis nahm zuvor einen Rückpass auf, sodass dem ESV ein indirekter Freistoß im Rodenkirchener Strafraum zugesprochen wurde. Diesen donnerte Drieling durch die blau-gelben Spieler hindurch ins Netz (36.). Wenig später lud der Unparteiische zum Pausentee.

ATR kommt wieder ran

Nur wenige Momente nach Wiederanpfiff zog Yusuf Yildirim der Heimmannschaft mit dem vierten Eintracht-Treffer den Zahn (48.). Wer dies allerdings für die Entscheidung hielt und den Platz als Zuschauer frühzeitig verlassen hätte, der hätte einiges verpasst.

Die Stadländer gaben sich nicht auf, wollten sich ihrem Schicksal noch nicht ergeben: So spielten sie munter nach vorne und kamen auch zu ihren Möglichkeiten. Eine Hereingabe von rechts erreichte Yannik Rebehn, der den Ball klären wollte – er rutschte jedoch weg und der Ball geriet an seine Stützhand. Schiedsrichter Michael Möser zeigte auf den Punkt. Muhamad Rizai ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete souverän (52.).

Platzverweis für Tino Hülsebusch

Nur zwei Minuten später verteilte die ESV-Defensive in Person von Robin Lotz ein Geschenk: Sein Fehlpass genau zwischen die Kette und in den Lauf von Jalan Griffin konnte selbiger verwandeln (54.). Der ATR war nun wieder im Spiel und wollte das Unentschieden.

Ungefähr eine Viertelstunde später ereignete sich ein Foulspiel in der Mitte der ATR-Hälfte. Tino Hülsebusch sah daraufhin nach wiederholtem Reklamieren die Ampelkarte. Den fälligen Freistoß brachte wiederum Jan Drieling scharf auf das Tor, Baudis konnte den Ball nicht festhalten, sodass Jannik Weers abstauben konnte (70.).

Drei Tore in den letzten Minuten

Kurz darauf gab es nochmal ein Lebenszeichen des ATR: Nach einer Ecke fiel der Ball auf die Füße von Muhamad Rizai, diesen Schuss konnte Lukas Kühl noch parieren. Dieser Abpraller jedoch landete beim Rodenkirchener Kapitän Nico Büsing, der den Ball vom Fünfmeterraum aufs Tor zimmerte, Robin Lotz stand jedoch goldrichtig und köpfte den Ball von der Linie. Zuvor war Muhamad Rizai ein Treffer aufgrund einer Abseitsposition aberkannt worden.

Nun war die Messe gelesen, der ESV schraubte das Ergebnis anschließend noch in die Höhe. Jan Drieling konnte den Ball nach Zuspiel von Fabian Mohr entgegen der Laufrichtung des Torhüters ins lange Eck zirkeln (82.). Auch Mirco Strietzel kam sehr zur Freude des ESV-Anhangs doch noch zu seinem Treffer (90.+1). Mit der letzten Aktion des Spiels tankte sich Christoph „der weiße Brasilianer“ Will innerhalb des ATR-Strafraumes durch und trug sich so auch noch in die Torschützenliste ein.

Insgesamt war diese Partie trotz der vielen Tore wohl kein fußballerischer Leckerbissen, es erinnerte viel mehr an einen Sonntagskick. Die warmen Temperaturen hatte man allen Akteuren angemerkt. Dennoch hielt die bereits sicher abgestiegene Heimelf anfangs gut mit und fightete sich in der Folge sogar zurück ins Spiel. Am Ende gewann der ESV aber verdient, auch wenn er an diesem Tag nicht seine beste Leistung abrufen konnte.

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