ESV Nordenham verliert hitzige Partie beim HFC ll
11 gelbe Karten und 3 Platzverweise - 1:3-Niederlage beim Heidmühler FC II
Am Freitagabend gastierte der ESV Nordenham bei der Bezirksliga-Reserve des Heidmühler FC und musste sich am Ende mit 1:3 geschlagen geben – 11 gelbe Karten und 3 Platzverweise standen nach Abpfiff zu Buche und sprechen eine deutliche Sprache.
Kurz vor Spielbeginn wurde das eigentlich eingetragene Schiedsrichtergespann abgesetzt – für Ersatz wurde aber schnell gesorgt. Der Unparteiische verlor jedoch schon früh die Kontrolle über das Spiel, sodass sich eine hitzige Partie entwickelte. Schon nach 20 Minuten zückte er dreimal die gelbe Karte. Fußballerisch machten die Gastgeber zu Beginn etwas mehr und auch der Ballbesitz sprach für die Heimmannschaft. Der ESV hingegen hielt mit Kampf gut dagegen und erspielte sich auch die ein oder andere Chance. Fast wäre eine davon auch schon früh drin gewesen, Jan Drieling traf nach einer Direktabnahme aber nur den Querbalken (3.). Wenig später hatte erneut Jan Drieling die Führung auf dem Fuß, wurde jedoch kurz vor dem Abschluss geblockt.
Daniel Krecker und Thorsten Rohde sehen Rote Karte
Die nennenswerteste Torchance des HFC war ein Freistoß kurz vor dem Sechzehner, den Torhüter Christoph Müller sehenswert aus dem Winkel kratzte. Auch nach einer Ecke hatte der ESV Glück, dass ein HFC-Akteur über das Tor köpfte. Obwohl fußballerisch auch einiges geboten wurde, hatte die wohl spielentscheidende Szene kurz vor der Halbzeit rein gar nichts mit dem Sport zu tun: Die Zuschauer der Heimmannschaft beleidigten vor allem die rechte Seite der Eintracht durchweg aufs Übelste. Daniel Krecker ging zum Leidwesen der Gäste auf eine solche Beleidigung ein und sah den roten Karton – auch Trainer Thorsten Rohde wurde des Feldes verwiesen, nachdem er das Gespräch mit dem Schiedsrichter suchte. Anstatt die Verantwortlichen der Gastgeber aufzufordern für Ruhe zu sorgen oder die betroffenen Zuschauer gar vom Platz zu schmeißen, wurden die äußeren Störenfriede mit Ordnerwesten ausgestattet, damit sie „erkennbar“ waren. Ordner selbst waren zunächst keine vorhanden, jene wurden nach diesem Vorfall dann aber doch noch hinter den Zuschauern positioniert.
Fußballerisch passierte nicht mehr viel, die Eintracht hielt bis zum Pausentee nach zwei kleinen Veränderungen mit viel Aufwand die Null. Zudem haderten die Gäste mit der Roten Karte. Aus ESV-Sicht hätten vorher zwei HFC-Akteure wegen verschiedener Vergehen vom Platz fliegen müssen.
Auch ein HFC-Akteur fliegt vom Platz
Nach Wiederanpfiff wurde es dann zumindest auf dem Feld ein wenig ruhiger. Die Gastgeber wollten aus der Überzahl Kapital schlagen und ließen den Ball in den eigenen Reihen gut laufen. Der ESV war zunächst um Ordnung bemüht, war mit Verteidigen beschäftigt und lauerte auf Konter.
Im weiteren Spielverlauf entschieden zwei Distanzschüsse die Partie: Zunächst nahm Tobias Münkewarf Maß und schloss vom Sechzehnereck ab, Christoph Müller war zwar noch dran, konnte diesen Sonntagsschuss und den damit einhergehenden Einschlag im kurzen Winkel jedoch nicht verhindern (55.). Auch beim Schuss von Justin Nester zentral vor dem Strafraum war Christoph Müller mit beiden Händen dran, konnte aber auch hier nichts mehr ausrichten (65.). Anschließend waren dann der HFC und der ESV auch zahlenmäßig wieder ebenbürtig, nachdem ein HFC-Spieler die rote Karte in Folge einer Beleidigung nach einem Foul sah (77.).
Jan Drieling erzielt den Ehrentreffer
Trotz der hohen Hypothek gaben sich die Gäste nicht auf und trotz des Zwei-Tore-Rückstands und der zwischenzeitlichen Unterzahl hatte man stets das Gefühl, dass noch etwas drin war. Am Ende war es dann aber erneut Justin Nester, der nach einem Steckpass der aufgerückten ESV-Defensive davon eilte und so den Deckel drauf machte (81.). Aber auch nun steckte die Eintracht den Kopf noch nicht in den Sand. Nur wenig später zappelte der Ball im Netz der Gastgeber, Nelson Omar Pimiento Neira hatte vollendet – zuvor in der Entstehung wurde jedoch eine Abseitsposition abgepfiffen. Zu ihrem Ehrentreffer kam die Eintracht dann dennoch: Jan Drieling verwertete eine Hereingabe des kurz zuvor eingewechselten Furkan Atici (90.+1).
Thorsten Rohde lobte nach dem Spiel den Kampf und Einsatzwillen seines Teams. Am Ende war es dann der ungünstige Spielverlauf, der dem ESV das Genick brach. Ebenso sprach er von einer echten Hasskampagne von außen gegen sein Team, sah seine Mannschaft aber trotz der zwischenzeitlichen Unterzahl auf Augenhöhe und hob hervor, dass seine Mannschaft den Umständen entsprechend ruhig blieb. „Das hatte auch anders ausgehen können. Dennoch freuen wir uns schon jetzt auf das Rückspiel bei uns daheim“, so Rohde.