Klassenerhalt rückt für den SVB in weite Ferne

SV Brake verliert das Keller-Duell gegen den TSV Wallenhorst mit 0:1 - Mangelnde Chancenverwertung

Das war es dann wohl mit der Landesliga für den SV Brake. In einer schwachen Partie unterlag das Tabellenschlusslicht den Tabellenvorletzten TSV Wallenhorst mit 0:1, die in der 79. Minute durch Philipp Massmann in Unterzahl zum Siegtreffer kamen.

Die Vorzeichen waren klar, nur mit einem Heimsieg hätten die Kreisstädter eine kleine Chance auf den Ligaverbleib gehabt. Dieser Traum zerplatzte, da die Bechstein-Elf nicht die schwächere der beiden Mannschaft war, sondern weil eine Reihe bester Chancen auf Seiten des SVB ungenutzt blieben.

Frederik Voltmann verpasst das 1:0

Zudem hatten die Hausherren das Pech, das Gäste-Keeper Marc Hundelt eine überragende Partie spielte. „In der ersten Hälfte gab es auf beiden Seiten eine eklatante Abschlussschwäche, in der zweiten Hälfte verflachte das Spiel. Ein insgesamt glücklicher Sieg“, so der strahlende Gäste-Trainer Holger Karp nach dem Schlusspfiff.

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Bereits nach sieben Minuten hatte Voltmann das 1:0 auf dem Schlappen, verzog das Leder aber unkonzentriert. Die erste nennenswerte Chance der Wallenhorster (16.) durch Brüwer vereitelte SVB-Torhüter Kemna, der Nachschuss von Christopher Bosse zappelte im Netz, allerdings entschied der Unparteiische auf Abseits.

Miklas Kunst scheitert am überragenden Keeper

Auf der anderen Seite hatte der SVB-Anhang den Torjubel bereits auf den Lippen(19.), aber Nickels Schuss wurde von der Linie gekratzt. Danach passierte lange Zeit nichts. Verbissene Zweikämpfe und kaum durchdachte Spielzüge prägten das Abstiegsduell.

Letzter gegen Vorletzter, das ist wie Schalke 04 gegen sich selbst.
Kommentar eines TSV-Fans zum Spiel des SV Brake gegen Wallenhorst

„Letzter gegen Vorletzter, das ist wie Schalke 04 gegen sich selbst“, so der lautstarke Spruch eines TSV-Anhängers, der damit die Lacher auf seiner Seite hatte. Kurz vor dem Seitenwechsel begann die stärkste Szene des SV Brake mit zahlreichen Chancen. Mit einem unwahrscheinlichen Reflex verhinderte Keeper Hundelt das 1:0 (38.) durch Niklas Kunst. Aus kürzester Entfernung scheiterte der junge Angreifer am Teufelskerl im TSV-Gehäuse.

Spiel verflacht nach Wiederbeginn

Nach der anschließenden Ecke verzog Harenberg den Ball per Kopf. Auch bei der nächsten Aktion (41.) standen Harenberg und Hundelt im Mittelpunkt. Harenberg zog aus 25 Metern ab, Hundelt rettete zur Ecke. Den anschließenden Speer-Eckball wuchtete Wiese per Kopfball auf das Wallenhorster Tor, wieder ließ sich Marc Hundelt nicht überwinden. Es blieb die letzte gute Aktion vor der Pause. „Bei diesen Chancen hätten wir früher das Netz kaputt geschossen“, ärgerte sich Günter Bechstein, Vater des SVB-Trainers, über die vergebenen Torchancen.

Die zweite Hälfte begann mit einem Schlenzer aus 20 Metern von Wiese, der aber sichere Beute des TSV-Torhüters war. Das Spiel verflachte nun zusehends, die Nervosität des Schicksalsspiels war beiden Teams anzumerken. Gefahr brachte ein Schuss (64.) von Nickel, den Hundelt an den Außenpfosten lenkte.

Kreisstädter agieren in der Schlussviertelstunde in Überzahl

Nach einer Rangelei (74.) zwischen Nickel und Wiggers zuckte Referee Hinrichs für den bereits gelb verwarnten Wiggers die Ampelkarte. In Überzahl gelang es der Bechstein-Elf aber in keiner Phase, das Überzahlspiel zu nutzen. Zu hektisch wurden die Angriffe vorgetragen.

Frederik Voltmann, von Nickel glänzend freigespielt, hatte dann die letzte gute Chance (77.) der Hausherren. Am Abwehr-Bein landete das Leder. Es sollte einfach nicht sein und so kam es für den SVB knüppeldick. Nach einem abgewehrten Eckball (79.) kam Massmann am Strafraum völlig frei an den Ball und überwand den reaktionslosen Kemna per Flachschuss zum 0:1.

Bechstein ärgert sich über die schlechte Zuteilung beim Gegentor

„Wir bleiben drin und ihr steigt ab“, skandierten einige der mitgereisten TSV-Fans. Bis zum Schlusspfiff geriet Wallenhorst danach nicht mehr in Gefahr. „Wir sind mit einem glücklichen 0:0 in die Halbzeit-Kabine gegangen. Dass wir in Unterzahl noch gewinnen, hätte ich nicht gedacht. Jetzt bleibt ein Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt“, strahlte der beste Mann auf dem Feld, Gäste-Keeper Marc Hundelt.

Trainer Lars Bechstein meinte: “Wenn wir das 1:0 machen gewinnen wir klar. Aber wenn man die Chancen nicht nutzt, kann man nicht gewinnen. Bei einigen Aktionen merkt man die Unerfahrenheit meiner sehr jungen Mannschaft, die aber nie aufgesteckt hat. Ich ärgere mich über die schlechte Zuteilung beim Siegtreffer.“

Die Statistik

  • SVB: Luca Kemna – Marius Harenberg, Jan-Niklas Wiese, Miklas Kunst, Christopher Nickel, Frederik Voltmann (85.Jannik Heyer), Jonas Kühl (69. Sinan Ince), Finn Landwehr, Bastian Asmus, Jan Speer.
  • Tore: 0:1 Massmann (79.).
  • Gelb-Rote Karte: Wiggers (74., TSV).

Die Bilder

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