Spieler rücken jetzt in den Fokus

Steindor-Entlassung mit einem sehr faden Beigeschmack

Anzeige

Nun also auch Gerold Steindor. Nur knapp zwei Wochen nach der Trennung von Jürgen Damsch wurde auch der Aufstiegstrainer von seinen Aufgaben beim Landesliga-Schlusslicht SV Brake entbunden. Eine solche Maßnahme ist im Prinzip nichts Ungewöhnliches. Zwölf Punkte, lediglich drei Siege, Platz 16 und damit Schlusslicht der Liga, da wird auch bei anderen Klubs schon einmal die Reißleine gezogen.

Allerdings haben alle Beteiligten beim Landesliga-Aufsteiger gewusst, dass aufgrund der personellen Veränderungen die Saison zu einem „Ritt auf der Rasierklinge“ werden würde. Auch Steindor und Damsch. Sie haben sich dennoch auf dieses Abenteuer eingelassen. Das verdient großen Respekt.

Nicht nur deshalb sind die Konsequenzen, die sie in Brake jetzt gezogen haben, mit einem faden Beigeschmack versehen. Noch vor zwei Wochen haben die SVB-Verantwortlichen Steindor den Rücken gestärkt. Offensichtlich zum Unwillen der Mannschaft oder einem Teil davon. Nach einem Gespräch zwischen Mannschaftsrat und Vorstand änderten die Entscheidungsträger ihre Meinung und entbanden den erfahrenen Trainer von seinen Aufgaben.

Nicht nachvollziehbar ist in diesem Zusammenhang die Aussage, dass die Mannschaft den Trainer keineswegs gestürzt habe. Wer denn dann? Ganz offenbar wurden in diesem Gespräch Differenzen zwischen Trainer und Team thematisiert. Ob sie so unüberbrückbar waren, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist aber, dass die Spieler durch diesen Vorgang viel mehr in den Fokus gerückt sind. Sie müssen in den verbleibenden 13 Spielen ihre Landesliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen. In den bislang bestrittenen 17 Begegnungen ist das nur einigen gelungen- Allerdings auch ihnen nur phasenweise. Da muss jetzt also mehr kommen. Viel mehr sogar.

Anzeige