TSV Abbehausen wahrt Mini-Chance auf Aufstiegsrunde
Im Bezirksliga-Derby beim SV Brake setzen sich die Grün-Gelben mit 2:0 durch
Das mit Spannung erwartete Ortsderby zwischen dem SV Brake und dem TSV Abbehausen endete mit einer faustdicken Überraschung. Vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse gewannen die Grün-Gelben nach einer starken Leistung gegen den so heimstarken SV Brake mit 2:0 (1:0). (Von Dieter Diekmann)
Im SVB Fan-Lager war man vor der Begegnung Siegessicher. Von 5:1 (Stefan Franz) bis 2:0 (Wolfgang Rohde) war alles auf einen Dreier ausgerichtet. Dazu stimmte der Stadionsprecher seine Elf auf das Derby ein: „Anker lichten, Segel setzen, volle Kraft voraus“.
Sören Büsings Glanztat verhindert frühen Rückstand
Und so begann auch die Elf von Maik Stolzenberger. Bereits nach drei Minuten hatte Ilhan Tasyer die erste Einschuss Möglichkeit. Mit einer Glanzparade rettete TSV Keeper Sören Büsing vor dem frühen Rückstand. Es blieb nicht die einzige Großtat des langen Teufelskerl im TSV-Tor.
Weiter drückte der SV Brake auf die frühe Führung. Dribblings von Jan Speer von außen nach innen gezogen brachten in den Anfangsminuten durchaus Gefahr, wurden aber durch die aufmerksame Abwehrarbeit der Gäste vor dem Strafraum unterbunden. Die Folge waren aber auch zwei Foulspiele kurz vor der Strafraumlinie. Aus guter Position landeten die Freistöße (Speer/Wiese) jedoch recht kläglich in der TSV-Abwehrmauer.
Bjarne Böger überwindet Joris Langerenken
Nach dieser stürmische Anfangsphase der Platzhirsche wurde das Spiel der Gäste stabiler. Aus der guten Abwehr konnte sich die Frerichs-Elf spielerisch befreien und setzte nach einer Viertelstunde die ersten vielversprechenden Konter. Nach 21 Minuten wurden die Gäste belohnt. Nach einem Ballgewinn kurz vor dem SVB-Strafraum fackelte Bjarne Böger, im Laufe des Spiels mit glänzenden Aktionen, nicht lange und hämmerte das Leder über Joris Langerenken zum 0:1 in die Maschen.
Über diesen Treffer gab es unterschiedliche Meinungen am Spielfeldrand. Von „muss er halten“ bis „keine Chance, unhaltbar“, so der Zwiespalt.
Wiese rettet vor Müller
In der Folge taten sich die Kreisstädter in der Offensive mehr als schwer. Immer wieder gewannen die Grün-Gelben bereits im Mittelfeld die verbissen, aber fair geführten Zweikämpfe. Riesenchancen gab es aber in Durchgang eins nicht mehr. Erwähnenswert noch eine rettende Abwehrtat von Wiese vor Müller, nachdem Langerenken den Ball nach einem Eckball fallen ließ (34.) und ein Distanzschuss auf der anderen Seite durch Preisler (44.), den Büsing aber sicher pflückte.
Kurz zuvor bekam Büsing Szenenapplaus, nachdem er den heranstürmenden Jan Speer in Manuel-Neuer-Manier durch einen angetäuschten Schuss per Hacke ins Leere laufen ließ.
Cinja Frenkel sagt Ergebnis voraus
Zur Halbzeit war man im SVB-Lager enttäuscht. „Erste Halbzeit geht klar an Abbehausen. Spielerisch und Taktisch einfach besser“, so SVB-Legende Jolf Haase im Kreis seiner zustimmenden Kollegen. „Wir spielen kompliziert, Abbehausen einfach und gut“, so Ehrenpräsident Magnus Barghorn enttäuscht zur Pause.
TSV-Spielerfreundin Cinja Frenkel gab sich zur Halbzeit weiter siegessicher: „Den Sieg lassen wir uns nicht nehmen. Mein Tipp: 2:0“.
SV Brake erhöht den Druck
Danach sah es bis weit in die zweite Hälfte allerdings nicht aus. Der Stolzenberger-Elf kam gegen die bärenstarke TSV-Viererkette mit Strauß, Müller, Wohlrab und Bauer trotz allem zu guten Einschussmöglichkeiten. Einer hatte allerdings was dagegen und das war Sören Büsing. Was der Lange im Gäste-Tor parierte, brachte die Hausherren samt Anhang an den Rand der Verzweiflung.
Zunächst fischte er einen Freistoß durch Wiese (56.) aus dem unteren Eck, dann hielt er reflexartig einen Volleyschuss von Speer (58.). Auch der Kopfball von Jonas Kühl (68.) war eine sichere Beute des überragenden Büsing. Ilhan Tasyer, sonst so eiskalt im Abschluss, hatte kurz zuvor die Ausgleichchance. Sein Schuss nach einem Warns-Pass verfehlte aber um Brataalbreite (so ein SVB-Fan) das Gehäuse.
Andre Böse profitiert von schwacher Faustabwehr
Zu Großchancen kamen die Hausherren dann nicht mehr. Immer wieder war ein rettendes Abwehrbein dazwischen oder der TSV hatte bereits im Mittelfeld den Ball erkämpft. Und so konnte sich der TSV dann auch wieder befreien und so etwas wie Nadelstiche setzen. Die 88. Minuten brachte dann die Entscheidung. Eine schwache Faustabwehr von Langerenken landete vor den Füßen von Andre Böse. Der Mittelfeldstratege fackelt nicht lange und jagte das Leder zum vielumjubelnden 2:0-Endstand ins Netz.
Ein Strahlender TSV-Trainer Frerichs: „Ich gewinne natürlich gerne. Endlich hatte ich mal wieder einen breiteren, guten Kader. So sind wir schwer zu schlagen. Das haben wir heute bewiesen“. Sein Gegenüber Stolzenberger nahm seine Schützlinge in Schutz: „Heute hat nicht das bessere, sondern das glücklichere Team gewonnen. Wir haben unsere Chancen leider vergeben. TSV-Torwart Büsing hat überragend gehalten. Kein Vorwurf an meine junge Mannschaft.“
Die Statistik
- SVB: Joris Langerenken – David-Luca Preisler, Carlos Warns (75. Miklas Kunst), Pierre-Steffen Heineman, Jan-Niklas Wiese, Patrick Lizius, Ilhan Tasyer, Paul-Jannes Degener, Jan Speer, Sascha Schwarze, Jonas Kühl (90. Andreas Cichon).
- TSV: Sören Büsing – Maik Müller, Peter Neumann (74. Niklas Budde), Bjarne Böger, Andre Böse, Benjamin Weser, Fabian Strauss (60. Danny Kühn), Thore Bauer, Lennart Wohlrab, Matthias Kemper (64. Fabian Milz), Mustafa Seker (78. Adrian Dettmers).
- Tore: 0:1 Böger (21.) 0:2 Böse (88.).