Vier Tore, aber keine Punkte für den SV Brake
Kreisstädter unterliegen dem Heidmühler FC mit 4:5 - Katastrophale Abwehrschnitzer
Vier Tore erzielt, dreimal geführt – zum Punktgewinn, geschweige denn zum Sieg hat es für den SV Brake trotzdem nicht gereicht. In einer Partie, in der beide Teams große Schwächen im Defensivverhalten offenbarten, mussten sich die gastgebenden Kreistädter dem Heidmühler FC mit 4:5 geschlagen geben. Damit kommen sie der Abstiegszone immer näher.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Heimspielen präsentierte sich die Elf von Trainer Mario Lück zunächst recht zielstrebig. Mit schnellem Passspiel wurde versucht, die HFC-Abwehr unter Druck zu setzen. Das klappte nicht immer, in der 5. Minute aber schon. Nach einem Speer-Zuspiel auf Miklas Kunst versuchte der einen Mitspieler mit einem Querpass in Schuss-Position zu bringen. Das klappte aber nicht, weil Aaron Siebert den Ball ins eigene Netz lenkte.
Führung hat nur 5 Minuten Bestand
Nun hätte man ja erwartet, dass die Hausherren mit der Führung im Rücken das Risiko im Spielaufbau so gering wie möglich halten würden. Und so konnten die Gäste schon nach 11 Minuten durch Keno Siebert ausgleichen. Diesen Treffer hatte Finn Landwehr mit einem katastrophalen Fehlpass 30 Meter vor dem eigenen Tor eingeleitet.
Immerhin ließen sich die Kreisstädter von diesem Rückschlag nicht entmutigen und gingen verdientermaßen nach 23 Minuten erneut in Führung. Nachdem HFC-Keeper Marco Maaß einen Schrägschuss von Jan Speer glänzend pariert hatte, war Rico Mathes zur Stelle und schob zum 2:1 ein. Diese Führung hatte aber auch nur fünf Minuten Bestand. Nach einer missglückten Kopfballabwehr von Sascha Schwarze war Joschua Titz zur Stelle und ließ Patrick Lahrmann keine Abwehrchance. Außer einer gelben Karte für Sascha Schwarze gab es bis zum Pausenpfiff keine weiteren Höhepunkte.
Vielversprechender Start in die zweite Halbzeit
Für die Heimelf war auch der Start in die zweiten 45 Minuten recht vielversprechend. Nach einer Mathes-Flanke konnte Miklas Kunst völlig freistehend zum 3:2 einschießen. Dieser erneute Vorsprung wurde praktisch im Gegenzug schon wieder hergegeben. Zunächst hatte Lahrmann noch gegen Dardan Jashari parieren können, musste aber den Nachschuss von Niklas Fasshauer passieren lassen.
Aber es kam noch schlimmer für die Hausherren. Nachdem Kunst zunächst mit zwei Kopfbällen am Gäste-Keeper gescheitert war, gingen die Friesländer nach 68 Minuten erstmals in Führung. Erneut hatte Lahrmann einen Ball abprallen lassen, was Julien Stresow zum Torerfolg nutzte. Dabei standen genug SVB-Akteure in Ballnähe und hätten diese Situation klären können. Dann bewies Mario Lück ein glückliches Händchen als er Dominik Schwarting einwechselte. Der war gerade sieben Minuten im Spiel, als ihm per Kopf der Ausgleich gelang.
Die Brechstange herausgeholt
„Na, zumindestens einen Punkt gerettet“, atmete ein SVB-Anhänger auf. „Warte mal ab, dass Spiel ist noch nicht zu Ende. Da bleibt noch Zeit für weitere Treffer“, so sein Nebenmann. Der hatte wohl insgeheim gehofft, dass den Brakern noch ein weiteres Tor gelingen würde. Das war aber nicht der Fall, dafür trafen aber die Gäste fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einmal. Erneut griff die SVB-Deckung zu zögerlich nach einem abgewehrten Ball ein. Fasshauer nutzte das zu seinem Treffer und dem gleichzeitigen Endstand in dieser Partie. Die Hausherren versuchten nun mit der viel zitierten Brechstange das Blatt noch zu wenden. Einzige wirklich gefährliche Aktion war dann aber nur ein Freistoß von Jan Speer, den Marco Maaß aber parierte.
„Das war unser erster Auswärtssieg und der war enorm wichtig, um nicht ans Tabellenende abzurutschen“, freute sich Gäste-Coach Daniel Oleksyn über den Sieg. „Spielerisch haben wohl beide Mannschaften eher enttäuscht und sich etliche Fehler erlaubt“, ordnete er das Geschehen richtig ein. „Am Ende gewinnt aber nun mal die Mannschaft, die die Mängel des Gegners konsequent ausnutzt.“
Mario Lück war nach diesen 90 Minuten sichtlich frustriert: „Meine Spieler neigen dazu, sich nach gelungenen Aktionen erst einmal selbst zu feiern und verlieren schnell den Blick für das Wesentliche. Da muss sich dringend bei der Einstellung etwas ändern“, monierte er. Sascha Schwarze war ebenfalls sichtlich angefressen: „Es kann nicht sein, dass wir bei Überzahl-Situationen den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekommen und den Gegner praktisch zum Tore schießen einladen“, so der Abwehrspieler, der sich selbst von der Kritik nicht ausnehmen wollte: „Den zweiten Gegentreffer muss ich auf meine Kappe nehmen.“
Die Statistik
- SVB: Patrick Lahrmann – Sascha Schwarze, Philipp Winkler, Jonas Kühl, Miklas Kunst, Sezgin Tavan, Finn Landwehr, Rico Mathes (61. Marcel Mark), Jan Speer, Amadou Trawally (75. Dominik Schwarting), Dennis Pleus.
- Tore: 1:0 Eigentor A. Siebert (5.), 1:1 K. Siebert (1.), 2:1 Mathes (23.), 2:2 Titz (27.), 3:2 Kunst (52.), 3:3 Fasshauer (54.), 3:4 Stresow (68.), 4:4 Schwarting (82.), 4:5 Fasshauer (86.).