ESV Nordenham verliert Wasserschlacht in Büppel

Siegtreffer fällt in der Schlussminute - Rote Karte gegen Co-Trainer

Das Nachhol- und gleichzeitig Spitzenspiel am Dienstagabend zwischen dem TuS Büppel und dem ESV Nordenham gewannen die Hausherren am Ende knapp mit 3:2. Der Siegtreffer fiel mit der letzten Aktion des Spiels. Damit hat sich die Eintracht vermutlich aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. Der ESV war erneut mit angeschlagenen Spielern und Unterstützung aus der eigenen Zweiten angereist.

Die Partie wurde zum Einen wegen des unaufhörlichen Regens und zum  Anderen wegen gleichfarbiger Trikots und Stutzen der Teams verspätet angepfiffen – Leibchen und Austausch der Stutzen auf ESV-Seite schafften Abhilfe.

Frühe Führung durch Sulayman

Das Spiel hingegen begann aus Sicht der Eintracht zunächst äußerst vielversprechend: Ein Freistoß aus der Mitte des Spielfeldes brachte Kapitän Jan Drieling hoch an den langen Pfosten, an dem Mohamad Sulayman parat war und einköpfte (6.). Die frühe Führung hatte jedoch nicht lange Bestand, die Hausherren schalteten nach einer Balleroberung auf der rechten Seite schnell um, der im Rückraum mitgelaufene Niklas Kijek schob daraufhin ein (9.).

Anschließend war das Spiel geprägt von Zweikämpfen. Es ging hin und her, richtige Hochkaräter kamen aber nicht wirklich dabei heraus. Allein Nils Rimkus hätte nach einer erneuten Freistoß-Hereingabe von Jan Drieling einköpfen können – der Ball ging aber knapp über die Latte. Ansonsten standen beide Defensivreihen sehr kompakt und sicher. Die Heimmannschaft startete ohnehin sehr abwartet, bei Defensivaktionen war sie zumeist sogar mit allen elf Mann in der eigenen Hälfte.

Mirco Strietzel verwandelt Elfmeter

Kurz vor dem Pausenpfiff konnte Büppel das Spiel jedoch drehen: Ein Freistoß zentral und nah am Tor der Gäste konnte Hannes Koring unter die Latte zimmern (40.). Nichts zu machen für Keeper Björn Sauer.

Das sollte es im ersten Durchgang aber noch nicht gewesen sein: Eine Hereingabe von links sprang einem Akteur der Heimelf an die Hand, der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Mirco Strietzel ließ sich nicht zweimal bitten und glich aus (45.). Wenig später war Halbzeit in dieser umkämpften Partie.

Zustand des Platzes wird immer schlechter

In der Pause wurde sich dann mehrfach beraten, ob das Spiel überhaupt weitergeführt werden könne. Der Regen wurde eher stärker und hinterließ auf dem ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Platz weiter Spuren. Der TuS versuchte mit Schneeschiebern und Besen bewaffnet das Feld vom Wasser zu befreien, stellenweise bildeten sich aber so große Pfützen und Wasserlarchen, dass der Ball einfach stehen blieb. Vor allem die ESV-Kicker äußerten vermehrt Bedenken weiter zu spielen, aus ihrer Sicht war der Platz nicht mehr vollends bespielbar.

Den Bedenken zum Trotz wurde die Partie wieder angepfiffen. Das Spiel wurde mit Fortschreiten des Zeigers auf der Uhr vermehrt hitziger, die Akteure auf dem Feld blieben weitestgehend fair, von außen wurde das Spiel hingegen immer mehr befeuert. Die Schiedsrichter konnten das Spiel nicht unter ihre Kontrolle bekommen.

Nils Rimkus sieht die Rote Karte

Unsicherheit zeigte sich auch in der 60. Minute, als Nils Rimkus nach einem überharten Einsteigen am Sechzehner der Büppeler zunächst die gelbe Karte sah. Der Hauptschiedsrichter ließ sich daraufhin jedoch vom Linienrichter überstimmen und zeigte Rot. Der ESV musste also noch eine halbe Stunde mit einem Spieler weniger auskommen und fühlte sich in der Folge bei mehreren Entscheidungen des Gespanns stark benachteiligt.

Die Gäste verteidigten anschließend weiter gut, ließen nicht viel zu. Und wenn doch mal ein Ball durchrutschte, war Björn Sauer im Kasten der Eintracht zur Stelle. Vor allem bei einem Distanzschuss reagierte der Torhüter einmal glänzend. Trotz Unterzahl suchte der ESV weiter den Weg nach vorne, das Handicap merkte man nicht wirklich. Ein richtiges Fußballspiel war aufgrund des Platzzustandes aber ohnehin schon länger nicht mehr möglich, es ging nur noch über den Kampf – und den boten beide Mannschaften.

Karl-Heinz Drieling sieht ebenfalls „rot“

Nachdem Torwart Björn Sauer aus Sicht des Linienrichters nach einem Abschlag mit dem Ball in den Händen den Strafraum minimal verlassen hatte, wurde es in der Schlussminute nochmal brenzlig: Der anschließende Freistoß aus aussichtsreicher Position landete jedoch in der Mauer. Der Abpraller hingegen geriet auf die rechte Büppeler Außenbahn und wurde nochmal hereingegeben, zwei Spieler befanden sich dabei aus ESV-Sicht aber erheblich im Abseits. Der Ball fand dann schließlich doch noch den Weg ins Tor – und es zählte. Daraufhin wurde nicht mehr angepfiffen, Nachspielzeit wurde trotz mehrfacher Unterbrechungen auch nicht angezeigt. Das ESV-Lager war extrem aufgebracht. Co-Trainer Karl-Heinz Drieling sah auch noch die Rote Karte.

Trainer Thorsten Rohde verschaffte seinem Unmut anschließend Luft und nahm seine Schützlinge in Schutz: „Aus meiner Sicht hat dieses Spiel keinen Verlierer verdient gehabt. Meine Jungs können sich keinen Vorwurf machen und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Das Spiel wurde durch Dritte entschieden. Äußerst bitter.“

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