Vom TSV zum Dynamo-Torschützen

Geschichten, wie sie nur der Fußball schreibt

Anzeige

Es war ein langer Weg für Osman Atilgan. Vom Abbehauser Bolzplatz bis ins Dynamo Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion. Und doch ging es am Ende ganz schnell. Beim 3:4 gegen Arminia Bielefeld traf der Stürmer bei seinem Startelf- und Heimdebüt für den Zweitligisten zum 1:0 nach nur 19 Minuten.

Seinen ersten Pflichtspieleinsatz feierte er nur knapp einen Monat zuvor auswärts gegen den MSV Duisburg. Das erste Mal gegen den Ball trat der mittlerweile 19-jährige Profi beim TSV Abbehausen. Von der G- bis zur D-Jugend trug er Grün-Gelb. Beim großen, international besetzten E-Jugend-Turnier des TSV wurde sein Team damals Turniersieger nach einem 4:1 über den SV Brake. Atilgan wurde wenig überraschend Torschützenkönig.

Vom JFV Nordwest zur U17 von Dynamo

Im Winter 2012 folgte der Wechsel zum VFB Oldenburg, wonach es über die JFV Nordwest 2017 in die U17 von Dynamo Dresden ging. Atilgan kämpfte sich von dort an durch bis in die Profimannschaft. Nach einer überzeugenden Vorbereitung gehörte er zur Saison 2018/19 offiziell zum Kader. Vor allem sein Tor im Testspiel gegen den Chemnitzer FC (1:0) sorgte für Aufsehen. Nach einem Antritt mit dem im Mittelfeld eroberten Ball legte er das Leder mit nur drei Kontakten an ebenso vielen Verteidigern vorbei und brachte es eiskalt im Tor unter.

Anzeige

Sky-Moderator Torsten Kunde attestierte dem Torjäger während der Partie gegen Bielefeld zwar eine noch schmächtige Physis, fügte jedoch an: „Er überzeugt vor allem durch seine hohe technische Klasse und hat bereits jetzt ein hohes Standing in der Mannschaft, auch bei den etablierten Spielern. Er ist ein großes Talent.“

Nach dem Führungstor noch verloren

In einem Interview mit Tag24 im Winter-Trainingslager betonte „Ossi“, er sei „sehr ehrgeizig und will immer gewinnen. […] Das Toreschießen fiel mir schon immer leicht. Meine bisherigen Trainer haben immer gesagt, dass ich den richtigen Riecher dafür habe.“ Körperlich habe er jedoch noch etwas nachzubessern: „Dazu gehe ich jeden Tag nach der Trainingseinheit in den Kraftraum.“

Das zunächst so wunderbar begonnene Startelfdebüt endete weniger erfolgreich für Dynamo. Nach Atilgans Führungstreffer schraubte die Heimelf das Ergebnis bis zur Pause auf 3:1. Eine unkonzentrierte zweite Hälfte hatte die 3:4 Niederlage zur Folge. Der Ausgleichstreffer wollte am Ende nicht mehr gelingen. Vielleicht hing das mit der Auswechslung Atilgans in der 78. Minute zusammen.

Zwar konnte Atilgan das 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim am vergangenen Samstag nicht verhindern, Dynamo-Trainer Maik Walpurgis nahm seine starke Leistung gegen Bielefeld jedoch als Anlass, ihn über 90 Minuten spielen zu lassen – diesmal auf dem rechten Flügel.

Trotz der bescheidenden Endergebnisse: Für ihn persönlich hätte das Jahr kaum besser starten können.

Anzeige