Ein Ritt auf der Rasierklinge

Radikaler Umbruch beim SV Brake - Trainer-Gespann glaubt an Klassenerhalt

Anzeige (Markant Ellwürden)

Als Aufsteiger einen radikalen Umbruch zu vollziehen birgt ein großes Risiko und gleicht eher einem Ritt auf der Rasierklinge. Dieser Tatsache sind sich Gerold Steindor und Jürgen Damsch, der neue Mann an der Seite des Trainer-Routiniers, durchaus bewusst. Sie geben sich beim Ausblick auf die neue Saison aber zuversichtlich, mit dem stark veränderten Team des SV Brake den Klassenerhalt in der Landesliga schaffen zu können.

Mit Daniel Luckymann vom Blumenthaler SV, Marius Harenberg, Bastian Asmus, Mathes Rakow und Frederik Volkmann (alle VfB Oldenburg II) stoßen Akteure zum Team, die sich schon höherklassig bewiesen haben. Hinzu rückt mit Jannik Heyer ein Talent aus der A-Jugend nach. „Sie sind taktisch sehr gut geschult und behalten auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf“, ist das Trainergespann sicher, mit ihnen die entstandenen Lücken füllen zu können.

Braker suchen noch einen zweiten Torhüter

Ein großes Problem haben die Kreisstädter allerdings noch nicht lösen können. Nach den Abgängen von Calvin Gätje und Maik Stolzenberger steht dem Team mit Patrick Lahrmann nur ein Schlussmann mit Landesliga-Qualitäten zur Verfügung. Es haben zwar schon einige Gespräche stattgefunden, aber bislang ist es nicht gelungen, einen Keeper zum Wechsel in die Kreisstadt zu bewegen. „Wir bleiben aber weiter am Ball“, so das Trainergespann.

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Aber auch in der Offensive können Steindor und Damsch nicht mehr auf ihre gestandenen Angreifer zurückgreifen. Mehr als die Hälfte der insgesamt 74 Saisontreffer gingen auf das Konto von Christopher Nickel (17), Andre Jädke (15), Norman Preuß (10) und Mirko Alexander Jankowski (9). Sie und einige weitere Leistungsträger wie Sascha Schwarze und Arkadius Wojcik sind nicht mehr da.

Junge Spieler benötigen Geduld

„Ich hätte den einen oder anderen Routinier gern in der Mannschaft behalten“, räumt Gerold Steindor ein. „Ich muss es aber auch akzeptieren, wenn sich die Spieler neu orientieren, ob es nun der Wechsel zu einem anderen Verein ist, oder sich die familiäre Situation verändert und der Fußball plötzlich nicht mehr die oberste Priorität genießt“, will er sich ansonsten mit der Vergangenheit nicht lange aufhalten.

Das muss er vielleicht auch gar nicht, wenn die aus dem Nachwuchs nachrückenden Spieler an ihre großartigen Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen. So haben Miklas Kunst (51) und Jan Speer (25) mit ihren Treffern einen Löwenanteil, dass auch diese Mannschaft die Meisterschaft erringen konnte.

Aber Steindor wäre nicht Steindor, wenn er hier nicht auch sofort auf die Euphoriebremse treten würde. „Sie bringen eine Menge Talent mit, sie brauchen aber auch Geduld. Wir als Trainer müssen eine gesunde Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan finden“, ist er sich mit seinem Trainerkollegen einig, dass man wohl kaum alle sechs Nachwuchsakteure in der Anfangsformation aufbieten werde. „Und wenn sie mehrfach nicht über Kurzeinsätze hinauskommen, dürfen sie sich nicht entmutigen lassen. Die Saison ist lang und jeder Spieler wird seine Chance bekommen“, ergänzt Jürgen Damsch.

Steindor setzt auf ein geschlossenes Auftreten

„Leidenschaft, Laufbereitschaft und die Bereitschaft sich uneingeschränkt in den Dienst der Mannschaft zu stellen, sind die Tugenden, mit der wir unser Ziel erreichen wollen“, setzt Gerold Steindor auf ein geschlossenes Auftreten.

Die Vorbereitung soll dazu genutzt werden, dass Team weiter zusammenwachsen zu lassen. Vielversprechend war der Auftakt beim Dionysos-Cup in Delmenhorst als es sich gegen die beiden Oberligisten Atlas Delmenhorst (1:0) und TB Uplengen (1:1) in toller Spiellaune präsentierten und sich mit einem abschließenden 2:0-Erfolg gegen TuR Abdin Delmenhorst (Bezirksliga) den Turniersieg sicherten.

Auch der Vergleich mit dem Landesliga-Absteiger Heidmühler FC (1:1), wurde vom Trainergespann als insgesamt positiv bewertet. Allerdings agierte man auf dem heimischen Kunstrasen im Torabschluss oft zu umständlich und unentschlossen.

Der Kader

  • Tor: Patrick Lahrmann.
  • Restkader: Sahin Yasar, Philipp Winkler, Rico Mathes, Sinan Ince, Malik Tuncer, Jan-Niklas Wiese, Nico Westphal.
  • Neu dabei: Marius Harenberg (VfB Oldenburg II), Bastian Asmus (VfB Oldenburg II), Mathes Rakow (VfB Oldenburg II), Frederik Voltmann (VfB Oldenburg II), Daniel Luckymann (Blumenthaler SV), Enes Arcabay (TSV Ottersberg), Bashkim Toska (TSV Grolland), Jannik Heyer (eigene Jugend), Kevin Heidenreich (eigene Jugend), Jan Speer (eigene Jugend), Pierre Steffen Heinemann (eigene Jugend), Miklas Kunst (eigene Jugend), Amadou Trawally (eigene Jugend).
  • Trainer: Gerold Steindor, Jürgen Damsch.
  • Torwart-Trainer: Erwin Schlegel
  • Betreuer: Frank Koch, Harald Speckels
  • Physiotherapeut: Lutz Hoffmann
  • Abgänge: Calvin Gätje (SR Esenshamm), Maik Stolzenberger (Trainer SV Wilhelmshaven), Tanju Temin (BW Bümmerstede), Sascha Schwarze (SR Esenshamm), Norman Preuß (ESC Geestemünde), Dennis Pleus (ESC Geestemünde), Mirko Alexander Jankowski (SG Aumund Vegesack), Arkadius Wojcik (SV Wilhelmshaven), Christopher Nickel (SV Wilhelmshaven), Andre Jädke (SVH Friesoythe), Jonathan Möller (unbekannt), Fabian Strauß (TSV Abbehausen).

Die Einzelbilder

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