SV Brake gelingt die Revanche gegen Abbehausen

2. Runde Bezirkspokal: Kreisstädter liegen bis zur 90. Minute mit 1:2 zurück und gewinnen mit 4:2 - Rote Karte gegen Josif Radu der Wendepunkt

Beim letzten Aufeinandertreffen jubelte noch der TSV Abbehausen im Poligras-Stadion. 2021 gewannen die Grün-Gelben in der Bezirksliga mit 2:0, dieses Mal verließen sie mit langen Gesichtern den Kunstrasenplatz. Denn dem SV Brake ist in der 2. Runde des Bezirkspokals die Revanche geglückt, obwohl er bis zur 90. Minute noch mit 1:2 in Rückstand lag. Doch die Kreisstädter gaben nie auf, erhöhten in Überzahl den Druck und erzielten in der Schlussphase noch drei Treffer zum 4:2-Erfolg.

Vor 161 zahlenden Zuschauern entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, bei dem die Hausherren ein deutliches Chancenplus verzeichneten. Die erste gute Gelegenheit hatte Miklas Kunst, der nach einem Konter zu schwach aus 8 Metern abschloss (4.). Einen Hochkaräter hatte SVB-Neuzugang Mohammed Alawie, der nach einer Viertelstunde freistehend den Ball über das Tor hob.

TSV nutzt seine einzige Chance zum 1:0

Auf der Gegenseite agierte Abbehausen im Angriffsspiel zu kreativlos. „Unsere Tore haben sich nicht abgezeichnet“, sagte TSV-Trainer Jörg Frerichs. In der 18. Minute war es Pierre-Steffen Heinemann, der nach einer Flanke an den Ball kam und die einzige Gäste-Chance im ersten Durchgang in einen Torerfolg ummünzte.

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Danach hatten die Braker mehr vom Spiel und fanden immer wieder in Sören Büsing ihren Meister. „Er hat überragend gehalten“, sagte SVB-Coach Maik Stolzenberger nach Abpfiff. Jan Speer (25.) scheiterte aus der Distanz am Abbehauser Schlussmann. Kurz vor dem Pausenpfiff führten die Hausherren einen Freistoß schnell aus, als die Gäste noch mit dem Stellen der Mauer beschäftigt waren. Den Flachschuss parierte Büsing in höchster Not, der Ball landete vor Alawies Füßen, der aus drei Metern in die 3. Etage schoss. „Ein glückliches 1:0 für den TSV“, sagte Grzeogrz Serednicki, Spieler der TSV-Zweitvertretung.

Heinemann und Kunst mit Traumtoren

Nach Wiederbeginn wurde die Partie weiterhin verbissen geführt. Beide Seiten kämpften um jeden Kunst-Grashalm. Der zweite Treffer von Heinemann war ein Traumtor. Nach einem Braker Ballverlust zog er aus 40 Metern ab. SVB-Keeper Patrick Lahrmann stand zu weit draußen und musste zum zweiten Mal hinter sich greifen.

Danach bewiesen die Hausherren eine Riesen-Moral. Sie schnürten die Gäste mehr und mehr in deren Hälfte ein, Abbehausen hatte kaum noch Entlastung. Zunächst verhinderte Büsing das 1:2, indem er dreimal in einer Situation gegen Miklas Kunst, Fokko Kramer und Mohammed Alawie parierte. Beim Traumtor von Miklas Kunst, der den Ball von der Strafraumbegrenzung aus unter die Latte knallte, war dann auch der TSV-Schlussmann machtlos (67.).

Rote Karte bricht Abbehausen das Genick

Danach flachte die Partie zunächst ein wenig ab, ehe in der 81. Minute Abbehausens Josif Radu die Rote Karte kassierte. Er soll einen Gegenspieler angespuckt haben. „Das war der Knackpunkt für uns“, meinte TSV-Trainer Jörg Frerichs, dessen Team in Unterzahl völlig eingeschnürt wurde.

So lag der Ausgleich in der Luft, in der 90. Minute parierte Büsing erneut zweimal, ehe ein Querpass bei Jannik Heyer landete, der das umjubelte 2:2 erzielte. Nun wollte Brake mehr und witterte Morgenluft. Aus dem Gewühl heraus markierte Fokko Kramer das 3:2. Danach warfen die Grün-Gelben alles nach vorne und wurden gnadenlos ausgekontert – 2:4 durch Sirus Timouri (90.+8).

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft und das ist für mich das Wichtigste. Brake hat verdient gewonnen“, so Frerichs. „Meine Mannschaft hat eine Riesen-Moral bewiesen“, freute sich Stolzenberger über den Derbysieg.

Die Statistik

  • SVB: Patrick Lahrmann – Jannik Heyer, Patrick Lizius, Miklas Kunst, Ilhan Tasyer (46. Carlos Warns), Paul-Jannes Degener (90.+4 Andreas Cichon), Binh An Pham, Rico Mathes (79. Finn Landwehr), Jan Speer (90.+6 Sirus Timouri), Fokko Kramer, Mohammed Alawie (58. Sinan Ince)
  • TSV: Sören Büsing – Danny Kühn, Lennart Wohlrab, Niklas Budde, Timon Bauer, Andre Böse, Fabian Milz (51. Josif Radu), Mustafa Seker (68. Luca Köchel), Pierre-Steffen Heinemann (84. Timon Vollmerding), Julian Milz (58. Matthias Kemper), Maximilian Jürgens (73. Damian Lüder)
  • Tore: 0:1 Heinemann (18.), 0:2 Heinemann (61.), 1:2 Kunst (67.), 2:2 Heyer (90.), 3:2 Kramer (90.+2), 4:2 Timouri (90.+8)
  • Rote Karte: J. Radu (81., TSV)

Die Bilder

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