Tränen für Michael Taylor aka „The Beast“

Nordenhamer Extremsportler muss nach 155 Kilometern verletzungsbedingt aufgeben

Anzeige (Markant Ellwürden)

Der Nordenhamer Extremsportler Michael Taylor musste das 222-km-Rennen nach 22 Stunden und 155 km verletzungsbedingt aufgeben. Am 27. Mai 2023 gab Michael Taylor sein Debüt auf einem 222 km langen Nonstop-Event von Celle nach Hamburg und nahm dabei den Heidschnuckenweg in Angriff. Eine Route, auf der die Läufer autark sein und Navigationsfähigkeiten einsetzen mussten, um Checkpoints/Versorgungspunkte bis zur Ziellinie zu erreichen. Mit einem Zeitlimit von 44 Stunden.

Taylor hatte in den letzten 5 Monaten speziell für das Event „Trailrunning“ mit Laufrucksack/Weste trainiert. Er testete die Laufbekleidung bei allen Wetterbedingungen und war bereit. Doch es sollte nicht sein. Eine Kombination aus Anfängerfehlern, einer zu entspannten Herangehensweise und einer Verletzung führte zu Taylors Untergang. Seine Sicht der Dinge:

Zunächst gut im Rennen

Anfängerfehler: Ich benutzte eine GPS-Uhr, die nicht mit Kartensystemen kompatibel war, sodass ich auf die Verwendung einer Karte zum Navigieren angewiesen war. Ich bin ein selbstbewusster Kartenleser, aber manchmal, besonders nachts, kostete es mich Zeit, mich in der Dunkelheit zu orientieren.

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Der Großteil der Strecke bestand aus Pfaden mit Sand und Kies. Etwas, das ich von OCR-Rennen gewohnt bin, aber bei OCR gibt es auch viel Wasser und Schlamm, was meine Füße erheblich kühlt. Bei diesem Event waren es gerade diese Wege, die mir an zahlreichen Stellen unangenehme Hotspots an meinen Füßen schenkten. Trotz alledem lief ich eine gute Zeit. Weit vor der Cut-off-Zeit und am fünften Kontrollpunkt bei km 133 rangierte ich zwischen den Positionen 7 und 9. Nach weiteren ca. 10 km ging es für mich jedoch bergab.

Leistenprobleme

Ich fing an, ein Ziehen im linken Leistenbereich zu spüren, was mich allmählich verlangsamte und mit der Zeit schwieriger wurde, weiter zu pushen. Da sich mein Tempo in der Kälte der Nacht verlangsamte, zog ich mehrere warme Schichten aus meinem Laufrucksack an, da ich aufgrund des langsameren Tempos den Unterkühlungseffekt zu spüren begann. Ich kam nach ca. 22 Stunden an den 6. von 8 Checkpoints, ich hatte viel Zeit verloren. Mein Tempo war aufgrund der Leistenprobleme zu niedrig und ich verlor meine gute Position.

Es wurde von der Organisation festgestellt, dass ich mir vermutlich eine Zerrung/Dehnung zugezogen hatte. Mir wurde geraten, mich auszuruhen, was ich 2 Stunden lang tat. Ich aß, wärmte mich auf, massierte meine Problemzonen, aber ich wusste bereits, dass mein Rennen vorbei war. Schweren Herzens schied ich nach 155 km frustriert und enttäuscht aus der Veranstaltung aus. Die Energie war da, aber das Risiko weiterer Verletzungen war zu groß.

DNF – Did not finish – Nicht beendet – eine bittere Pille, die es zu schlucken gilt

Von 36 Startern kamen nur 22 ins Ziel. Nachdem ich die Niederlage akzeptiert und mich ausgeruht habe, blicke ich auf die positiven und negativen Aspekte zurück, die ich daraus gelernt habe. Vielleicht würde ich eine solche Herausforderung noch einmal in Betracht ziehen, besser vorbereitet sein, mehr Respekt zeigen und meine Grenzen kennenlernen. Jetzt stehen Ruhe und Erholung an (Sixpack to Speckpack), ich genieße die Auszeit, um dann wieder angreifen und loslegen zu können, um mich wieder der OCR-Rennszene zuzuwenden und wieder glänzen zu können. 😉

Großen Dank an alle für die Unterstützung und an meinen Sponsor A + T Solution.

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