Phiesewarden gewinnt schwaches Stadt-Derby

Derbys leben in der Regel von packenden Zweikämpfen, viel Einsatz und Laufbereitschaft. Beim Aufeinandertreffen zwischen der Reserve des 1. FC Nordenham und dem SV Phiesewarden war das ein wenig anders. Die beiden Mannschaften lieferten sich einen müden Kick, bei dem es kaum Torchancen zu sehen gab. Die Bezeichnung „Not gegen Elend“, die FCN-Akteur Daniel Claasen nach dem Abpfiff wählte, trifft es da ganz gut.

Die erste Möglichkeit gab es erst nach 16 Minuten. Diese führte direkt zu einem Torerfolg. Nach einer Freistoß-Flanke von Stefan Marek köpfte Mouhamed Yassin den Ball in die Maschen. Danach gab es viel Leerlauf. „Es kann doch nicht sein, dass Nordenham mehr Bock auf den Sieg hat als wir“, rief SVP-Keeper Julian Koopmann seinen Vorderleuten zu. Wirklich bewirkt hat er damit nichts.

FCN-Keeper Sebastian Hülsmann ist dreimal zur Stelle

So plätscherte die Begegnung bis zur 30. Minute vor sich hin. Dann hatte Phiesewarden seine erste Chance – und was für eine. Nach einer Ecke kamen Simon Wiecking, Tjark Pankratz und Mirko Bliefernich aus kurzer Distanz zum Schuss und scheiterten jeweils an FCN-Torhüter Sebastian Hülsmann.

In der 36. Minute fiel der Ausgleich. Bliefernich steckte auf Lukas Schröder durch, der alleine vor Hülsmann einnetzte. Mit dem Pausenpfiff erzielte Fynn Baumgardt das 2:1. Er wurde im Strafraum von Ali Murad Xalaf umgerissen und verwandelte anschließend selbst den Strafstoß.

Kaum noch Torraum-Szenen im zweiten Abschnitt

Wer im zweiten Abschnitt eine Reaktion der Nordenhamer erwartet hatte, wurde enttäuscht. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit tauchte der eingewechselte Mansoor Mahboobi vor Koopmann auf und verpasste mit seinem Kopfball das 2:2. „Das wäre wohl auch nicht verdient gewesen“, sagte FCN-Trainer Nico Verhoef.

„In einem schwachen Spiel war Phiesewarden einen Tick besser. Meine Mannschaft war leider mehr damit beschäftigt, sich gegenseitig bei misslungenen Aktionen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Das gefällt mir gar nicht.“

Meine Mannschaft war leider mehr damit beschäftigt, sich gegenseitig bei misslungenen Aktionen die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Nico Verhoef, Trainer 1. FC Nordenham II

Auch Jörg Frerichs, dessen Team im zweiten Abschnitt nur einen Wiecking-Kopfball (63.) und einen Gröne-Schuss (90.) zu verzeichnen hatte, war nur mit dem Ergebnis zufrieden. „Die drei Punkte sind wichtig. Aber bei uns gibt es noch ganz viel Luft nach oben“, so der SVP-Coach.

Die Statistik

• FCN: Sebastian Hülsmann – Ali Murad Xalaf (73. Onur Sabit Öztürk), Niklas Bargmann (80. Mansoor Mahboobi), Daniel Claasen, Malte Hedemann, Stefan Marek, Timo Warnke, Julian Leuning (56. Hubeyt Kaya), Dennis Steschenko, Mouhamed Yassin, Muhammed Kaya.
• SVP: Julian Koopmann – Simon Wiecking, Malte Büsing, Mirko Bliefernich, Frerk Nordbruch, Tilo Hollens (65. Rune Diercks), Fynn Baumgardt, Julian Siebolds, Lukas Schröder, Tjark Pankratz, Bent Ehmann.
• Tore: 1:0 Yassin (16.), 1:1 Schröder (36.), 1:2 Baumgardt (45., Foulelfmeter).
• Gelb-Rote Karten: Marek (90.+2, FCN), Bargmann (90.+2, FCN).

Die Bilder